Die Dänische Friedens Akademie

Hitlers Weltkrieg 1939-1945 : Die Widerstandskämpfer : Inhalt

von Kurt Singer.

Emil Flusser: Krieg als Krankheit
  1. Die Widerstandskämpfer
  2. Die Beafsteak Nazis
  3. Die Revolte der Kirchen
  4. Die Revolte der mutigen Frauen
  5. Der Widerstand der Offiziere
  6. Die Deserteure und Kriegsdienstverweigerer
  7. Staatsmann, Diplomat, Politiker
  8. Pazifisten, Sozialisten, Kommunisten
  9. Im Dienste der Sowjetunion
  10. Sturm und Drang der jungen Idealisten
  11. Hilfe vom Exil

Teil 1 : Die Widerstandskämpfer

“Soldaten sind Mörderer” schrieb Kurt Tucholsky, ein bekannter Schiftsteller der Weimarer Republik. Er war auch Mitarbeiter an Carl von Ossietzkys WELTBÜHNE.

Dieser provokative Satz endete in vielen Gerichtsprozessen und Tucholsky stand auf Hitlers Arrestliste Nr. 1, aber entkam, wo er in Verzweiflung und Depression sein eigenes Leben nahm. Er starb 1935 nahe am Schloß Gripsholm in Schweden.

Die 40 Millionen toten Soldaten und Zivilisten des 2. Weltkrieges brachten Tucholsky in Erinnerung und sein Zitat ist noch heute nicht in Deutschland vergessen.

Diese Tabelle gibt die statistischen Ziffern.

Twentieth Century Atlas - World War Two Casualty Statistics

Alle Statistiken hinken. Oft enthalten sie nicht alle Daten.

Wie entstanden diese großen Menschenschlachten?

Es begann mit der Ernennung von Adolf Hitler zum Kanzler in Deutschland 1933, dem Reichstagsbrand 1933, die Wiederaufrüstung der Wehrmacht, die Annexierung vom Sudetenland 1938, die Okkupation von Österreich, die neue Ostmark nach der Ermordung von Kanzler Engelbert Dollfuss in 1938, und schließlich mit dem Stalin-Hitler Pakt.

Der Mann, der diesen teuflischen Plan verwirklichte, war ein ehemaliger Wein- und Champagner-Händler, der viele deutsche Industrielle wie Krupp und Thyssen und I.G. Farben und andere Großfirmen zu Hitlers geheimen Finanzleuten organisiert hatte. Joachim von Ribbentrop war das Wunderkind der Nazi Partei, der am 23. August 1939 Wjatchslaw Molotov in Moskau traf. Zwei Erzfeinde, die Kommunisten und die Nationalsozialisten, unterschrieben einen Nichtangriffspakt, der Polen zerstückeln und zerfleischen sollte. Deutschland und die Sowjetunion waren Partner. Hitler und Stalin würden Polen aufteilen und die 3 baltischen Länder Litauen, Lettland, Estland und auch Finnland kamen in die Sowjetzone.

Hitler sagte nach der Rückkehr von Ribbentrops nach Berlin: “Ich habe jetzt Europa in der Tasche.”

Stalin gewann Zeit und das Baltikum, sein 'Mare Nostrum'.

Am 1. September 1939 überfiel Nazi Deutschland die polnische Republik und Stalins Truppen marschierten in “die Sowjetzone”.

Hitler startete den 2. Weltkrieg mit Stalins Hilfe. 6,85 Millionen Polen starben. 2,6 Millionen waren Juden.

Nach 40 Tagen wurden Hitler und Stalin die neuen Herren der polnischen Republik. Die polnischen Widerstandskämpfer sangen immer noch ihre nationale Hymne “Noch ist Polen nicht verloren.”

Ribbentrop wurde als Kriegsverbrecher im Jahr 1946 in Nürnberg zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Teil 2 : Die Beafsteak Nazis

“Alles was Gefühlsbindungen unter den Menschen herstellt, muß dem Krieg entgegenwirken”, sprach Sigmund Freud (1856-1939). Adolf Hitler, der kruppstahlharte Kriegspläne besaß, opferte niemals Zeit für Gefühle oder den seelischen Wunden, die er der Menschheit hinterließ.

Wie Haifische, die Amok liefen, und tollwütige Kriegshunde attackierte und besetzte er mit seinen Truppen Belgien, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Frankreich. (Die berühmte Maginotlinie wurde umgangen). Mit großem Triumpf marschierte er mit seinen Generaelen und Offizieren auf der Champs Elysee in Paris. Die Zuschauer waren in Tränen.

Hitler stand im Zenit seines glorreichen Sieges. Dann kam die Zeit, Napoleon zu imitieren. Der Hitler-Stalin Pakt war tot. Die Nazi Armeen waren bereit, die Sowjetunion anzugreifen. Er glaubte, er hatte Europa in seiner Tasche. Die Hitler-'Axis' von Deutschland, Japan und Italien sollte die Welt beherrschen. Doch der japanische Angriff auf Pearl Harbor wechselte das Weltbild am 7. Dezember 1941, der Tag der Infamie. Die USA, die Großbritannien mit Kriegsmaterial geholfen hatte, war jetzt ein Kriegspartner.

Hitlers Generäle fanden plötzlich neue und beinahe unsichtbare Gegner. General Charles de Gaulle organisierte die Resistance-Zellen in Frankreich, ähnliche Widerstandsgruppen waren die Untergrundkämpfer in Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Griechenland. Die Handelsmarine, Schiffe der okkupiertern Länder, entkamen und segelten jetzt mit den Alliierten.

Franz Jägerstätter, - ISBN 1-872370-25-X Nicht alle Deutschen waren Nazis. Es existierte ein anderes Deutschland die repräsentierten alle Schichten des Landes, Kardinaele, Pastoren, Rabbiner, Offiziere, Adlige, Aristokraten, Seeleute, Kapitäne, Jugendliche, mutige Frauen, auch 300 Jehovas Zeugen, die hingerichtet wurden. Individuelle Kämpfer wie Lotte Lehmann, die berühmte Wiener und Berliner Opernsängerin, die sich weigerte, für Hitler und Goering zu singen, oder Marlene Dietrich, deren Lily Marleen-Lied auch bei deutschen Soldaten gesungen wurde und zehntausende von Deserteuren. Gruppen, wie die 'Rote Kapelle' und 'Die weiße Rose' waren Sabotage- und Spionage-Werkzeuge für die Alliierten. Diese Widerstandsgruppen waren bekannt als “Beafsteak Nazis”. Außen braun wie die SA in Sturmtruppenuniform und innen rot wie die Kommunisten und Sozialisten.

Der erfolgreichste Beafsteak Nazi war ein Journalist namens Richard Sorge. Er wurde ein Mitglied der Nazi Partei im Jahr 1932 und wurde nach Tokio als Auslandskorrespondent geschickt. Seine Artikel erschienen in der Nazipresse und bald bekam er auch einen Geheimdienstagent für Admiral Wilhelm Canaris. Sorge entwickelte enge Beziehungen zum kaiserlichen japanischen Schloß und Haushalt. Sorge wurde ein akzeptiertes Mitglied der deutschen Gesandtschaft und durfte den Geheimcode für sensitive Nachrichten benutzen. Seine Freundschaft mit einem der Prinzen im Schloß war von höchster Wichtigkeit. Durch diese Freundschaft erfuhr er daß Japan Hitlers Wunsch abgelehnt hatte und nicht die Sowjetunion angreifen würde, denn Japan brauchte alle Armeen gegen General Douglas McArthur und die amerikanischen Attacken.

Diese Information gab Sorge auch an Stalin und den sowjetischen Generalstab. Stalin konnte jetzt alle Truppen von der japanischen Grenze zur Verteidigumg von Stalingrad bringen. Stalingrad wurde Hitlers Waterloo und Hitlers Traum - genau wie Napoleons - endete. Es war das Ende der deutschen Ostfront. Richard Sorge war der wichtigste Spion des 2. Weltkrieges, er wurde 1943 in Tokio verhaftet und mit 3 Mitarbeitern hingerichtet.

Dank Richard Soges Information wurden 40.000 Soldaten von der sibirischen Grenze zur Vertedigung von Stalingrad transportiert. Sorge wurde als Held der Soviet Union gefaeiert und mit einer Briefmarke geehert.

Und es gibt ähnliche Beefsteak Nazis Episoden.

Die meisten deutschen Seeleute und Matrosen waren keine Nazis. Ich kenne persönlich einen Fall von Seeleuten auf deutschen Schiffen, die nach Goeteborg kamen und schwedische Kugellager von SKF und Bofors Waffen nach Bremen, Hamburg oder Kiel transportierten. Mit deutscher Gründlichkeit besaßen diese Transporte auch Lieferscheine und Kopien von den Rechnungen.

Durch viele Umwege wurden diese Papiere oder Kopien an die Alliierten gegeben. Schweden erhielt ein amerikanisches Ultimatum, diese Lieferungen zu stoppen, oder die Fabriken würden bombardiert werden. Andere Seeleute von Nazi-Handelsschiffen erzaehlten daß es einen Hafen an der Ostsee gab, wo niemand landen durfte. Diese kryptische Nachricht veranlaßte die amerikanische Luftwaffe, über diesen Geheimort zu fliegen und Photographien zu bekommen. Die Flugzeuge flogen weiter, um Berlin zu bombardieren. Später kamen die amerikanischen Bomber und zerstörten die Peenemuende Waffenschmiede, die die Raketen des Londoner Blitz herstellten. Hermann Goerings Raketen sollten London zertrümmern. Die Vernichtung von Peenemünde endete dramatisch, denn der US-Geheimdienst organisierte eine Guerillaaktion die Wernher von Braun und seine Mitarbeiter nach Amerika brachten. Das waren deutsche Seeleute und Kriegsgegner, die Weltgeschichte änderten.

Teil 3 : Die Revolte der Kirchen

Der Aufbau

In seinem fanatischen und pathologischen Haß gegen die Juden schuf Hitler ein neues Gesetz. Es wurde verboten, das Alte Testament in dem religiösen Schulunterricht oder Bibelklassen zu lehren. Der neue Staat arisierte auch die Kirchen. Das Alte Testament wurde verboten. Juden durften nicht getauft werden und der alte germanische Wotankult wurde modernisiert. Die germanischen Helden wurden hoch gepriesen, wie sie Parsifal gleich zum heiligen Gral des ewigen Walhallas marschierten. Das war der Zeitpunkt, wenn viele evangelische und katholische Kir­chen­mitglieder und deren Pastoren revoltierten.

Karl Barth, den viele als den größten Theologen des 20. Jahrhunderts betrachten und sogar den wichtigsten Reformer seit der Reformation, sprach öffentlich gegen die Nazigesetze und unterstützte alle Kirchenopposition im Lande. Er wurde sofort von seiner Professur an der Universität in Bonn entlassen und fand ein neues Heim in der Schweiz und der Baseler Universität. Barths Opposition zum gottlosen Nazismus wurde ein klares Bekenntnis zu Gott und dem christlichen Ethos.

Karl Barth war nicht allein in seinem Kampf gegen die Hitlerhorden. Kardinal Michael von Faulhaber predigte jeden Sonntag als Bischof von München, und demonstrativ zitierte er immer Stellen vom Alten Testament. Er schrieb Bücher über den Wert des Alten Testaments. Seine Bücher wurden Bestseller. Der Vatikan, der die katholische Kirche von den Nazis retten wollte, hatte weder Hitler noch Mussolini kritisiert. Aber blieb stumm wenn der unabhängige und mutige Kardinal Faulhaber die Kirche gegen die Nazis verteidigte. Sein “Anruf” an Gott bat für Hilfe gegen die Gottlosen. Heute gibt es einen Faulhaber-Platz in München und mehrere Faulhaber-Schulen.

Martin NiemoellerDer evangelische Pastor Martin Niemoeller hatte Hitlers persönlichen Zorn erweckt. Seine Predigten in Berlin-Dahlem waren offen anti-Nazi. Er zitierte das Alte Testament, mahnte seine Gemeinde daß es keine ersten Opfer gibt, denn andere folgen. Erst kamen die Juden zur Verfolgung, dann die Katholiken, dann die Protestanten, dann die Gewerkschaftler und Sozialisten. Und dann kann man nicht mehr stumm bleiben. Niemoeller war ein U-Boot-Kommandant im 1. Weltkrieg. Als er ein Handelsschiff torpedierte und die im Wasser schwimmenden Seeleute retten wollte, erhielt Niemoeller den Befehl, alle zu erschiessen. Das war der Wendepunkt in seinem Leben. Er wurde ein Pastor und auch ein frühes Mitglied der Nazi Partei. Hitler schickte seine SS-Sturmtruppen zu Niemoeller, und die brachten ihn in die Reichskanzlei.

Hitler wollte ihn und die evangelische Kirche als Freunde behalten. Aber es war ein historisches Treffen, das tragisch endete. Niemoeller sprach seelenruhig die historischen Worte: “Nicht Sie, Herr Hitler - Gott ist mein Führer”. Dann folgen Jahre des Schmachtens in den Konzentrationslägern der Gestapo.

Selbst die Juden, die Parias geworden waren, versuchten ihre Opposition. Dr. Joachim Prinz, ein junger nicht-orthodoxer Rabbiner in Berlin-Charlottenburg, nahm seine jugendlichen Anhänger zu einem Protestmarsch auf den Kurfürstendamm mit den offenen Thora-Rollen als Fahne. Die jüdischen Demonstranten retteten sich, bevor die Gestapo ankam. Joachim Prinz landete in New York und bekämpfte die Nazis vom Exil.

Dietrich BonhoefferDietrich Bonhoeffer (1906-1945) war ein Theologe und Antifaschist in Berlin und verließ Nazideutschland im Jahr 1933 und fand Arbeit als Pastor in London. Als er hörte, daß Martin Niemoeller und Karl Barth die anti-Nazi Bekennende Kirche gegründet hatten, kehrte er nach Deutschland zurück, um seinen Freunden im Kampf zu helfen. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges schloß die Gestapo Bonhoeffers Seminar und verbot ihm zu predigen. Der Ex-Pastor hatte dann eine enge Zusammenarbeit mit anti-Nazi-Gruppen begonnen und pflegte nahe Kontakte mit Ludwig Beck, Josef Müller und Hans Oster. Im April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer mit seinem Bruder Klaus Bonhoeffer verhaftet. Auch seine beiden Schwager Klaus von Dohnany und Ruediger Schleicher. Alle vier Familienmitglieder wurden kurz vor Kriegsende hingerichtet. Sie wurden angeklagt, an dem Attentat gegen Hitler teilgenommen zu haben. Sie waren auch angeklagt als Staatsgegner, die sich weigerten, Mitglieder der arisierten Deutschen Christen der evangelischen Kirche zu werden.

Johannes Ude war einer der tapferen österreichischen Katholiken, der sich zum Pazifismus bekannte. Als Abgeordneter war er ein Spitzenkandidat, als Gegner der Nazis weigerte er sich, den “Anschluß” anzuerkennen. Als Universitätsprofessor in Graz attackierte er die “Deutschen Christen”, die Kirchenkrieger waren. Er wurde verhaftet und zu Geldstrafen verurteilt. Er schrieb hunderte von Protesten gegen die Nazis, Briefe, Pamphlete, Bücher, Broschüren, und verteidigte die katholische Kirche. Er erhielt eine Audienz vom Papst Benedikt XV., er traf Albert Schweitzer in Strassburg, der Ude zum Friedensnobelpreistrager vorschlug. Er kritisierte Mussolinis Krieg gegen Abessinien und war empört über alle Judenverfolgungen in seinem Heimatland und Deutschland. Schließlich beschloß der Nazi-Gauleiter von der Steiermark, den katholischen Kaplan zu verbannen. Ude wurde aber verhaftet wegen “Wehrmachtzersetzung und Feindbeguenstigung”. Er saß von August 1944 bis April 1945 im Gefängnis in Wells. Erst im Jahr 1945 wurde er freigelassen. Nach dem Krieg kam er heim nach Graz und gründete die Ude-Friedensgemeinschaft.
Der Prozeß gegen Johannes Ude war nur einer von 7000 Prozessen, die Nazi-Richter gegen katholische und andere Kirchenführer führten. (Junge Kirche Magazin 1933-39 und Frederik Torm: Kirkekampen i Tyskland 1933-39. Kopenhagen, Hirschsprungs Forlag.)

Die Quäker-Gruppen in Deutschland halfen Juden und anti-Nazi-Aktivisten zur Flucht und auch im Exil. Typisch für die Quäker war es, daß niemals Fragen gestellt wurden. Jemandem, der Hilfe suchte, wurde wenn möglich geholfen.

An der Peripherie arbeiteten die Freidenker. Max Sievers war der Leiter des Freidenker-Verbandes und stand auf der Verhaftungsliste der Nazis. Er war ein alter Sozialdemokrat und rettete das Vermögen des Verbandes, als er mit seiner belgischen Frau und einer Million Mark nach Brüssel entkam. Das Geld deponierte er auf der Gewerkschaftsbank in New York. Von den Zinsen publizierte er die Wochenschrift Freies Deutschland.

Die Zeitung wurde nach Deutschland geschmuggelt und auch im Ausland vertrieben. Die 'Kraft durch Freude'-Schiffe, die Skandinavien, die baltischen Staaten und andere Länder besuchten, erhielten freie Exemplare.

Die Urlauber lasen zum ersten Male Berichte von den Konzentrationslagern und den Massenmorden an Juden, Homosexuellen, Zigeunern und der Sterilisierung von Geisteskranken.

Nach der Besetzung von Belgien flüchtete Sievers nach Spanien, wurde von Spitzeln verraten, bevor er ein Panam-Flugzeug in Portugal erreichte. Die Franco-Faschisten lieferten Sievers an die Gestapo in Frankreich aus. Er wurde ins Gefängnis nach Brandenburg gebracht. Ein ultra-radikaler Nazi-Richter, Roland Freisler, verkündete seine Todesstrafe, und er wurde enthauptet.

Amerikanische Bomber bombardierten Brandenburg und auch das Gerichtsgebaeude. Roland Freisler fand seinen Tod in seinem Amtszimmer. In Berlin gibts es jetzt eine Max Sievers-Straße.

Teil 4 : Die Revolte der mutigen Frauen

Alle Diktatoren vernichten ihre Gegner und Kritiker mit Todesstrafen oder drakonischen Gefängnisurteilen. Stalin war der große Meister der Vernichtung von Dissidenten, Hitler liebte die Nächte der langen SS-Messer oder das Tageslicht für die Zuschauer der Hinrichtungen durch das Fallbeil, den Galgen, die Gaskammern oder die Mauern der Erschossenen.

Ho Chi Minh und die Khmer Rouge waren die kommunistischen Diktatoren ohne Gnade, Nord-Korea füllte die Krematorien mit den Kämpfern des Widerstandes. Die Gotteskrieger der Taliban ermordeten hunderttausende ohne Gnade oder Amnestie für Jugendliche und Frauen. Saddam Hussein regierte Irak für Jahrzehnte mit tyrannenhafter Wut und Giftgas gegen seine kurdische Opposition und alle anderen Gegner. Hunderttausende wurden begraben, auch Jugendliche und mutige Frauen.

Hier möchte ich eine Reihe von tapferen Frauen und Müttern nennen, die von Hitlers Mördergruppen eliminiert wurden:

Liane Berkowitz, Funkerin für den Widerstand, war 19 Jahre alt, als sie im August 1943 hingerichtet wurde.

Elisabeth Schumacher, die geheime Kriegspläne aufdeckte, wurde am 22. Dezember 1942 kurz vor Weihnachten hingerichtet.

Hilde Coppi, die unter Admiral Canaris im Geheimdienst arbeitete, wurde am 5. August 1943 hingerichtet.

Eva Marie Buch, die wie Hilde Tradelius Singer an einer Untergrundzeitung mitarbeitete, wurde am 5. August 1943 hingerichtet zusammen mit

Cato Bontjes van Bech, die Flugblätter und Schriften verbreitete und auch am 5. August 1943 hingerichtet wurde.

Karoline Spiro-Wende, eine österreichische Widerstandskämpferin, wagte es im Jahr 1939, ihren jüdischen Lebensgefährten in Frankreich zu heiraten. Sie wurde 1942 wegen “rassenschänderischen Verhaltens” verhaftet, in einem Konzentrations­lager verurteilt und am 15. 3. 1943 in Auschwitz umgebracht. Sie war eine von vielen Österreicherinnen, die gegen die Nazis kämpften.

Deutsche Historiker haben in ihrer Forschung die Namen von einigen tausenden Widerstandskämpfern entdeckt, die ich hier nicht alle nennen kann. Aber die Geschichte der Johanna Solf soll nicht vergessen werden. Sie war die Witwe des deutschen Botschafters in Tokio, Dr. Wilhelm Solf, der 1936 starb.

Sie lebte während des Krieges im Berlin. In ihrer Wohnung hingen Bilder von Max Liebermann, dem berühmten jüdischen Maler, einem Freund der Solf-Familie. Dort trafen sich regelmässig Kritiker und Gegner der Nazi-Regierung. Der “Solf-Kreis” umfasste Diplomaten vom Auswärtigen Amt, Industrielle und Schriftsteller. Man diskutierte den Kriegsverlauf, Hilfe für verfolgte Juden und Konzentrationslager-Gefangene.

Da waren keine Pläne zum Sturz des Nazi Regimes, sondern Gleichgesinnte diskutierten den Krieg und die Greueltaten der Nazis. Der Solf-Kreis hielt Kontakt zur militärischen Opposition und auch zur kommunistischen Uhrig-Roemer-Gruppe. Man pflegte auch gute Beziehungen zu kritischen Beamten im Auswärtigen Amt und zum Kreisauer Kreis.

Am 10. September 1943 traf sich der Solf-Kreis in der Wohnung von Elisabeth von Thadden. Die Gruppe war schon lange unter Gestapo-Verdacht. Ein Spitzel war ein Mitglied und 7 Personen wurden verhaftet. Elisabeth von Thadden, Otto Klepp, Freiherr Gutenberg, Nikolaus von Halem und noch andere wurden hingerichtet. Graf Bernsdorff und Legionsrat Richard Kuenzer wurden kurz vor Kriegsschluß am 25. April 1945 nahe des Lehrter Bahnhof im Berlin ermordert.

Gerichtsverhandlungen wurden mehrere Male vertagt und Hanna Solf und ihre Tochter Gräfin Ballestrem und van Scherpenherg wurden durch das Kriegsende befreit. Johanna Solf starb 1954.

Der radikale deutsche Dichter, Poet und Dramatiker Bertolt Brecht schrieb einst: “Unglücklich das Land daß Helden braucht”. Nazi-Deutschland war solch ein unglüchliches Land, das zehntausende mutige Frauen von 1933-45 verhaftete. Sie waren die Anti-Helden. Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte errichteten die Nazis ein zentrales Frauen-Konzentrationslager in Moringen bei Göttingen. Die sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Minna Cammers wurde im März 1933 von der Gestapo (Geheime Staats Polizei) verhaftet und ermordet. Sie hatte anti-Nazi-Flugblätter verteilt. Zwei kommunistische Reichstagsabgeordnete, Franziska Kessel und Helene Fleischer, wurden ebenfalls ermordet.

Liselotte Hermann war die erste Frau, die zum Tode durch Fallbeil verurteilt wurde. Auch sie hatte anti-Nazi-Schriften verbreitet.

Sophie Scholl
Sophie Scholl

Sophie Scholl, ein Mitglied der Widerstandsgruppe 'Die weiße Rose', war 21 Jahre alt, als sie am 22. Februar 1943 in München-Stadelheim enthauptet wurde.

Sie war eine Studentin an der Münchener Universität, wo auch ihr Bruder Hans studierte, und beide verteilten Flug­blätter gegen den Nazi-Krieg und Hitlers Diktatur. Sophie legte diese Blätter in Telefonzellen, parkende Autos, und gab sie anderen Studenten. Die Flugblätter waren so offen gegen die Nazi-Greueltaten, daß sie großes Aufsehen erregten, auch in Stuttgart, Berlin und Wien. Die Gestapo verordnete eine nationale Fahndungssuche.

Diese Flugblätter waren ein Aufruf, die Nazi-Regierung zu stürzen und ein neues geistiges Europa zu gründen. Die englische Presse und das BBC-Radionetz brachten diese Widerstandsaufrufe zur Weltöffentlichkeit. Die britische Regierung druckte diese Aufrufe,die dann in großen Maßen von Flugzeugen über Deutschland abgeworfen wurden. Am 18. Februar 1943 verteilte Sophie und ihre jüngere Schwester Inge 1700 Flugblätter an der Münchener Universität. Ein Hausmeister beobachtete die Mädchen und denunzierte beide an die Gestapo.

Die Geschwister kamen vor das 'Volksgericht' und der von Berlin hingereiste “Galgenrichter” Roland Freisler verurteilte Sophie zum Tode, auch den Bruder Hans, über den ich später berichten werde. (Roland Freisler hatte auch Max Sievers hinrichten lassen.) Inge und die Eltern waren für einige Jahre in Haft und kurz vor Kriegsende entlassen. Inge heiratete Otl Aicher nach dem Kriege und beide bildeten eine Schule für die Kriegsgeneration in der Stadt Ulm. Sie war die Leiterin von 1946 bis 1974. Inge schrieb auch ein Buch über die Weiße Rose, das wurde in Deutschland und Amerika gedruckt: “Students against Tyranny”.

Hilde Tradelius SingerFlugschriften brachte auch Hilde Tradelius Singer in die Hände der Gestapo. Sie war nur 23 Jahre alt und studierte Röntgenologie, aber ihre Eltern hatten ihr auch eine kleine Buchhandlung gekauft, die am Olivaer Platz in Berlin-Charlottenburg lag. Dort druckte sie Mitteilungsblätter über die neuen Konzentrationslager und bat die Leser, Lebensmittelpakete an die Insassen zu schicken, als eine ihrer Freundinnen, eine Türkin, verhaftet und gefoltert wurde, eine Niere wurde ihr zerstört, erst dann verriet sie die Adresse der Buchhandlung. Hilde wurde arrestiert, ihr Ehemann entkam.

Sie rettete sein Leben, als sie der Gestapo sagte, er sei auf einer Geschäftsreise in Köln. In der Zwischenzeit entkam er in die Tschechoslowakei. Hildes Vater Siegfried bezahlte einen hohen Preis an einen Nazi-Rechtsanwalt, der ein hohes Tier in der Nazi-Partei war. Hilde erhielt ein mildes Urteil und kein Konzentrationslager. Sie wurde ins Frauengefängnis in der Barnimstrasse in Berlin gebracht. Dasselbe Gefängnis und dieselben Zellen wo Rosa Luxemburg während des 1.Weltkrieges gefangen war.

Hilde lernte schwedisch in ihrer Zelle, denn sie wollte ihrem Mann dorthin folgen. Ihre Eltern wurden später verhaftet. Alice Tradelius verübte Selbstmord, erhängte sich in ihrer Zelle, denn sie wollte nicht gegen ihren Mann aussagen. Siegfried Tradelius wurde dank seines Nazi-Anwalts gegen eine hohe Geldstrafe freigelassen. Hilde arrangierte dann einen falschen schwedischen Pass, der von einem Buchbinder in Hitlers 'Mein Kampf' gebunden wurde und fand einen schwedischen Freund, der das Buch nach Berlin brachte. Siegfried erreichte Schweden und seine Tochter, Ellen, wurde auch von Hilde gerettet durch eine schwedische Scheinehe, die später eine wirkliche Romanze und gute Ehe wurde.

Hilde Tradelius Singer schrieb ein Buch “Jag var Hitlers Fange” / “Ich war Hitlers Gefangene”, half Max Sievers mit der Verbreitung von FREIES DEUTSCHLAND, gehörte zum Carl von Ossietzky Kommittee und war nach dem Krieg eine Röntgentherapistin an einer Klinik der Textilarbeiterinnen-eigenen Gewerkschaft. Als ich das schreibe im April 2003, lebt sie als beinahe 92-jaehrige im Ruhestand in New York.

Die Waffen Nieder

“Die Waffen nieder” schrieb Bertha von Suttner (1843-1914) und so sagten ihre Gesinnungsschwestern in ihrem Kampf gegen Hitlers Krieg und seinen brutalen Nazi-Ideen. Nicht nur Sozialdemokraten und Kommunisten organisierten den Widerstand, sondern eine Reihe von adeligen Aristokratinnen, die willig waren, ihr eigenes Leben einzusetzen, um die Hitler-Regierung zu stürzen.

In den Annalen der deutschen Geschichte werden diese mutigen Frauen nicht vergessen werden: Marion Gräfin York von Wartenburg, Freya Gräfin Moltke, die Frau von General Moltke, Clarita von Trott zu Solz, Marie Agnes, Gräfin von Dohna, Marion Gräfin Doenhoff, Nina von Stauffenberg, die Ehefrau von Claus von Stauffenberg, dessen Bombe Hitler verletzte, aber nicht toetete. Sie wurde ins Konzentrationslager geworfen und später vor Kriegsende gerettet.

Frauen, die militärische Geheimnisse an die Alliierten inklusive der Sowjetunion gaben, waren Mitglieder der 'Roten Kapelle': Maria Buch, Hilde Coppi, Mildred Harnack, Oda Schottenmueller, Greta Kuckhoff, Libertas Schulze-Boysen, Joyce Weisenborn und andere.

Alle diese Namen verdanken wir der Forschungsarbeit von zwei Damen: Helga Grebing und Christy Wickert. Frauengenossinnen von den sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien, die illegalen Widerstand organisierten, waren: Lotte Agnes, Louise Schroeder, Anna Nemitz, Johanna Tesch, Berta Karg, Helene Overlach, Berta Fuchs, Cilly Hansmann, Klara Schnabel.

Sogar vom Exil aus arbeiteten eine Reihe von mutigen Frauen mit Kontakten in Deutschland: Martha Schliestedt, Martha Saar, Elfriede Nepgen, die österreichische Schauspielerin Hedy Lamar, die von ihrem Ehemann, dem Munitions-König Fritz Mandel ins Exil floh, Hilde Rubinstein, die Malerin Lotte Lehmann - die Saengerin, die Kinder von Österreich nach der Schweiz schmuggelte und Adrienne Thomas, Anita Brueck, Irmgard Keun, Eva Leidmann, Vera Inber, Ricarda Huch, Lea Grundig, Adele Reifenberg, Luncia Moholy, Anita Ree, Käthe Hoch, Dorotha Wüsten, Luise Rinser und andere.

Man soll nicht vergessen die Rolle, die Alma Mahler spielte, die Muse von mehreren Männern war, die Witwe von Gustav Mahler. Als sie und Franz Werfel, ihr Ehemann, sich in Lourdes vor den Nazis versteckten, überzeugte sie Werfel, dass dann, wenn sie gerettet würden, er sich taufen lassen und das Buch The Song of Bernadette, Das Lied der Bernadette schreiben müsse.

Hermynia zur Muehlen, Ilse Lahn, Else Bassermann, Luise Rainer, Vicky Baum, Erika Mann, Victoria Wolf, Anna Seghers, Clara Zetkin alle waren hilfsbereit im Kampf gegen den Nazi-Krieg.

Käthe Kollwitz (1867-1945) war eine der berühmtesten Malerinnen in Deutschland. Ihre Zeichnungen von hungernden Frauen in Armut, Köpfe von Kriegsopfern und ihre anti-Nazi-Einstellung ärgerte die neuen Herren des 3. Reiches. Einige ihrer Bilder wurden verbrannt, andere wurden von alliierten Bomben zerstört. Sie erhielt ein Verbot, nicht zu malen, nicht zu zeichnen, überlebte den Krieg und starb zwei Wochen vor Kriegsende im April 1945. Sie war ein Mitglied von Das Junge Rheinland, auch der Berliner Kunst-Akademie, Universitätsprofessor und wurde von allen Organisationen als Staatsfeindin ausgeschlossen. Heute gibt es 2 Käthe Kollwitz-Museen in Berlin und Köln.

Eine ganz besondere Stellung im Widerstand gehört Helene Stöcker (1869-1943). Sie war eine Vorkämpferin für Frauen­rechte und Pazifistin. Auch eine der ersten Frauen, die an den Universitäten in Glasgow und Bern studierten. Dr. Stöcker gründete im Jahr 1905 den Bund für Mutterschutz und war die Vorsitzende bis 1933. Sie kämpfte für das Recht der Wahl der Frauen über deren eigenen Körper. Als Pazifistin war sie im 1. Weltkrieg ein Mitglied des Bundes Neues Vaterland für den Weltfrieden. Sie gehörte zu mehreren Friedensorganisationen wie die Deutsche Friedens­gesellschaft, das 'International Peace Bureau' und die 'War Resisters' International'. Als die Gestapo sie verhaften wollte, erhielt sie eine Warnung und entkam nach der Schweiz, lebte im Exil in England und Schweden. In Schweden traf sie Dr. Elise Ottesen Jensen, die Helene Stöcker als ihre Lehrerin betrachtete. Dr. Jensen war eine norwegische Ärztin, die einen Stockholmer Redakteur heiratete und ein Zentrum für "Sexual Uplysning" gründete. Im Volksmunde nannte man sie die “Sexual Tanten”.

Als Helene Stöcker 1941 nach den USA auswanderte, wurde Elise Ottesen Jensen ihre Nachfolgerin in Europa. Dr. Stöcker starb im Jahr 1943, beweint, aber nicht vergessen.

Teil 5 : Der Widerstand der Offiziere

Sokrates (470-399 v.Chr.) sagte einst: “Man muß so lange philosophieren, bis die Heerführer für Eselsführer gehalten werden.”

Es waren die deutschen Heerführer im Generalstab, die versuchten, Hitler zu ermorden. Männer wie General Erwin Rommel, Admiral Wilhelm Canaris, Helmut von Moltke, Claus von Stauffenberg wußten daß Hitler diesen Weltkrieg nie gewinnen konnte und Deutschland noch tiefer ins Unglück werfen würde. Der russische Feldzug war nichts anderes als ein selbstmörderisches Schlachthaus für die Wehrmacht. Italien wurde besiegt, die nordafrikanischen Siege waren nutzlos, Japan war nicht länger bereit zu helfen und die Amerikaner landeten in der Normandie. Deutsche Städte wie Hamburg wurden bombardiert und teilweise durch Feuer zerstört und 50.000 Menschen wurden getoetet. Berlin wurde ohne Gnaden bombardiert und Dresden so zertrümmert, daß 135.000 Menschen umkamen. Hitlers Krieg war zum Tode verurteilt und die Offiziere des Reiches waren bereit, Hitler zu ermorden, um ein neues Deutschland zu retten und ein neues Europa aufzubauen.

So begann der Geheimplan der “Walküre” von Admiral Wilhelm Canaris, General Erwin Rommel und Graf Claus Maria Schenk von Stauffenberg und andere Verschwörer-Offiziere.

Die anti-Nazi-Opposition im Generalstab begann mit einer kleinen Gruppe von hohen Offizieren unter dem Decknamen “Kreisau” und im Jahr 1942 wuchs die Walküre Verschwörung. Zwei Attentate, Hitler zu toeten, waren erfolglos. Die erste Bombe explodierte nicht und die zweite Bombe zerstörte Hitlers Arbeitszimmer, aber der Führer hatte das Gebaeude schon verlassen. Helmut von Moltke war schon im Gefängnis, und der Rest seiner Gruppe waren sicher zusammen mit Widerstandsfreunden. Hitler beschloß schon im Jahr 1942, seinen “Kriegsraum” nicht zu verlassen und gute Bewachung Tag und Nacht von der SS-Elite zu sichern. Claus von Stauffenberg wurde gewaehlt, das naechste Attentat auf Hitlers Leben zu vollstrecken. Stauffenberg war in Jettingen im Jahre 1905 geboren. Sein Vater war Oberhofmarschall des Koenigs von Wuerttemberg.

“Stauff”, wie ihn seine militaerischen Freunde nannten, wurde ein Berufsoffizier. Er diente im Reiterregiment 17 in Bamberg, später in der Kavallerieschule in Dresden. Der Historiker Kurt Finke schildert Stauffenberg: “Im preussischen Sinne war er nie ein zackiger Soldat, in seiner Haltung, in seinem Auftreten, in seinem leicht wiegenden Gang, eher salopp, nach damaligen Vorstellungen unmilitärisch. Das hervorragendste Merkmal an ihm waren seine hervorragenden geistigen Fähigkeiten, sein Verstand.”

Seit 1930 studierte er Hitlers Wachruf für ein starkes Deutschland, ein starkes Militär und bald wurde er ein Mitglied der Nazi-Partei, der NSDAP. Im Jahr 1933 heiratete er die 20-jaehrige Nina von Lerchenfeld in Bamberg. Sie gab ihm 5 Kinder. Im Jahr 1936 wurde Oberleutnant von Stauffenberg zur Kriegsakademie in Berlin versetzt. um als Mitglied des Generalstabs trainiert zu werden. Im Jahr 1938 wurde Rittmeister von Stauffenberg als 2. Generalstabsoffizier nach Wuppertal versetzt. Die Kristallnacht von 1938 und der Ausrottungsversuch, alle Juden zu vertilgen, empörte Stauff, der Ordnung und Gesetz und Ehre für Deutschland erhofft hatte. So begann seine Opposition. Im Feldzug in Polen sah er die Greuel gegen Zivilisten, im Angriff gegen Frankreich war er beteiligt als Generalstabsoffizier, aber er lehnte ein Attentat auf Hitler ab. In der Zwischenzeit wurde Stauffenberg in die Organisationsleitung des Oberkommandos des Heeres berufen.

Trotz seiner Opposition fühlte er sich nicht frei von seinem Treueeid für Hitler. Die Nachrichten von den vielen Verbrechen in Polen, Holland, Frankreich, Norwegen, Dänemark brachte Stauffenberg ins Lager des militärischen Widerstandes. Zusammen mit seinem Bruder Berthold wurde er ein Mitglied des Kreisauer Kreises. Ihr Ziel war die Wiederherstellung der Weimarer Verfassung und der garantierten Rechte und Freiheiten. Anfang 1943 wurde der Oberstleutnant von Stauffenberg mit der 10. Panzerdivision nach Nordafrika gesandt. Dort wurde er durch einen Tieffliegerangriff schwer verletzt und verlor ein Auge, die rechte Hand und 2 Finger der linken Hand.

Die Kriegssituation für Hitlers Deutschland verschlimmerte sich täglich und Stauffenberg schloss sich endlich an die Widerstandsgruppen um General Olbricht und Generalmajor Treskow. Umsturzvorbereitungen wurden dann diskutiert und beschlossen unter dem Decknamen “Walküre”. Stauffenberg war der Vollstrecker des neuen Attentates. Aber weder Hitler, Himmler oder Goering erschienen bei Besprechungen, und der Zugang zum 'Führer' war sehr beschränkt. Am 20. Juli 1944 fuhr Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Häften zum Führerhauptquartier auf der Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreussen. Um halb ein Uhr öffnete Stauffenberg den Besprechungsraum der Wolfsschanze, wo 24 Personen versammelt waren, auch Adolf Hitler. Der überfüllte Raum hatte kaum Platz für Stauffenberg und er konnte nur eine Aktentasche plazieren. Da war kein Platz für die zweite Tasche. Deshalb verließ Stauffenberg den Raum.

20 Minuten später explodierte, die Aktentasche toetete 4 Teilnehmer und Hitler erlitt nur leichte Wunden.

Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg starb kurz nach Mitternacht. Seine letzten Worten waren “Es lebe das heilige Deutschland.”

Die Stadt Berlin ehrte den Widerstandskämpfer mit einem Claus-von-Stauffenberg-Platz.

Teil 5 B : Admiral Wilhelm Canaris(1887-1945)

Am 9. April 1945, kurz vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, wurde der Chef der deutschen Abwehr Admiral Wilhelm Canaris gemeinsam mit Stabschef Hans Oster und Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenburg in der Oberpfalz gehängt. Seine letzten Worte waren: “Ich sterbe für mein Vaterland. Ich habe ein klares Gewissen. Ich tat nur meine Pflicht, wenn ich Hitlers kriminellen Wahnsinn ablehnte.”

Admiral Wilhelm Canaris war die unsichtbare Hand des militärischen Widerstandes. Dank seiner hohen Stellung als Chef der deutschen Spionage wurde er einer der wichtigsten Mitglieder des Widerstandes.

Er wuchs auf als der Sohn eines erfolgreichen Industriellen und trat nach dem Abitur in die kaiserliche Marine. Zahlreiche Fahrten endeten in Südamerika.

Im 1. Weltkrieg wurde er zum Großkreuzer DRESDEN versetzt und kämpfte vor den Falkland-Inseln. Die Selbstversenkung des Schlachtschiffes brachte ihn nach Chile, wo er interniert wurde. Er entkam aus der Gefangenschaft und fand seinen Weg nach Deutschland. 1916 wird Kapitänsleutnant Canaris mit einem Geheimauftrag nach Spanien gesandt. 1917/18 erhielt er das Kommando eines U-Boots im Mittelmeer. Dann, im Jahr 1918/19, arbeitete er als Verbindungsoffizier und organisierte eine Bürgerwehr, um die revolutionären Bewegungen zu bekämpfen.

Im Jahre 1919 findet man ihn als Mitglied des Kriegsgerichts, das die Mörder von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg anklagte, die Mitglieder der Freikorps Garde-Kavallerie Schützen Division. Die meisten Angeklagten wurden frei gesprochen. Viele deutsche Offiziere waren arbeitslos nach dem Krieg, aber Canaris wurde zur Adjudantur vom sozialdemokratischen Wehrminister Gustav Noske berufen. Canaris heiratete die Industriellentochter Erika Waag und sie haben 2 Kinder.

Im Jahr half 1920 Canaris, der die Weimarer Republik nie anerkannte und auch den Versailler Friedensvertrag ablehnte, während des Kapp-Putschs Nationalisten und wurde arrestiert. Aber er kam bald frei und übernahm seinen alten Posten als Admiralstabsoffizier in der Ostseeflotte. Jetzt sah man ihn als Ersten Offizier auf dem Kreuzer “Berlin”.

Seine Karriere wächst von Stufe zu Stufe und 1932 wird er schon Kapitän, der das Kommando der “Schlesien” übernahm. Canaris begruesste die Machtübernahme von Adolf Hitler, der gegen den Versailler Vertrag agitierte und der willig war, den Kommunismus zu bekämpfen. Im Jahr 1935 wurde Canaris, zu seiner Überraschung, zum Konteradmiral ernannt und er wurde Chef der Abwehrabteilung im Kriegsministerium.

Erst allmählich findet sich Canaris in Opposition zu Hitlers Nationalsozialismus. Er sah eine Gefahr für das Militär, daß die Elite-SS-Schutztruppen Rivalen der Wehrmacht wurden. Die Kriegsrüstungen und -vorbereitungen überzeugten ihn davon, dass Hitler einen Krieg beginnen würde, den er nicht gewinnen konnte. Er machte ähnliche Andeutungen zu Mussolini, auch zu Franco. 1940 wird er Admiral. Er war schon im Widerstand, als Hitler Polen übefiel, und er fand einen Weg, London das Angriffsdatum zu geben. Auch weitere Geheimmeldungen erreichten Churchills MI5. Er verhinderte Erschiessungen von russischen Gefangenen und half Verfolgten, ins Exil zu entkommen. 1943 sah er die Verhaftung seiner Mitarbeiter Hans von Dohnanyi und Hans Oster und er selbst wußte, daß er unter voller Beobachtung stand. Im Jahr 1944 desertierte einer seiner Abwehragenten zu den Briten und Canaris wurde seines Amtes enthoben. 3 Tage nach dem 20. Juli 1944-Attentat wurde Canaris verhaftet. Man hatte viele Dokumente bei den Angehörigen des Widerstandes gefunden, die Canaris schwer belasteten.

Bis zum heutigen Tage weiß man immer noch nicht, wie viele Nachrichten Canaris den Briten übermittelte und ob er ein wirklicher Doppelspion war oder ob er selbst glaubte, ein Kämpfer gegen Hitler und die Nazi-Massenmörder zu sein und sein eigenes Leben für ein neues Deutschland zu opfern.

General Erwin Rommel 1891-1944

Er begann seine militärische Karriere als Fahnenjunker im Jahr 1910 und endete sein Leben als Generalfeldmarschall im Jahr 1944. Im 1.Weltkrieg ist er Zugführer in Belgien und auch in Verdun. Rommel wurde dort an der Hüfte verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. 1915 wird er Kompaniechef und kämpft in den Ardennen und wird mit dem Eisernen Kreuz Erster Klasse ausgezeichnet.

Später wurde er am Bein verletzt und zum Oberleutnant ernannt. 1916 wird er an die rumänische Front geschickt und heiratete Lucie Maria Molin. Ein Sohn wurde geboren, der Jahrzehnte später Bürgermeister von Stuttgart wurde und Neonazismus bekämpfte.

1917 wird er an die italienische Front versetzt und erhielt den Pour-le-Merite-Orden. Vor Kriegsende im Jahr 1918 wird Rommel an die Westfront versetzt. 1919 finden wir Hauptmann Erwin Rommel in Friedrichshafen, wo er neu vereidigt wurde im Namen der Weimarer demokratischen Republik. In der neuen deutschen Republik ist er Chef einer Maschinengewehr­kompanie in Stuttgart. 1919 bis 1933 war er Lehrer an einer Infanterieschule in Dresden. Er begrüsste Hitlers Machtübernahme mit der Hoffnung, den Versailler Friedensvertrag mit einer Revision zu ändern oder zu beendigen. Im Oktober 1933 wird Major Rommel Batallionskommandeur in Goslar. Beim Reichsbauerntag 1934 marschiert er neben Hitler in der Truppeninspektion. Bereits in diesen Tagen verlangte Rommel, daß die SS-Schutzstaffeltruppen in der Aufstellung hinter der Armee stehen mussten. Sein Widerstand gegen die Rivalen SS-Parteitruppen war schon damals sichtbar.

Vor Kriegsausbruch im Jahr 1939 finden wir Rommel als Lehrgangsleiter an der Infanterieschule in Potsdam. Dann wurde er ein Mitglied des militärischen Begleitungskommandos von Adolf Hitler. Rommel überraschte seine Kollegen, als er sein Buch "Infanterie greift an" publizierte, es erreichte eine Auflage von beinahe 500.000 Kopien.

Als Hitler mit seinen Truppen ins Sudetenland im Jahr 1938 einmarschierte, besaß Rommel den Oberbefehl des Führerbegleit­kommandos.

Bei Kriegsbeginn war Generalmajor Rommel der Leiter des Führershauptquartiers. Im Jahr 1940 nimmt er an dem Feldzug gegen Frankreich teil und erhält das Ritterkreuz. 1941 erhielt Generalleutnant Erwin Rommel den Oberbefehl über das deutsche Afrikakorps in Libyen. Hitlers Entscheidung war gegen den Rat des Oberbefehlshabers des Heeres, Walther von Brauchitsch. Rommel eroberte Libyen, eroberte Tobruk. Rommel war der "Desert Fox", der "Wüstenfuchs", der die Briten besiegte. Hitler ernannte Rommel zum Generalfeldmarschall gegen den Willen der Generalstabsoffiziere, Feldmarschall Wilhelm Keitel und Generaloberst Alfred Jodl. Rommel steht schon vor El Alamein in Ägypten. Dann ernannten die Alliierten General Bernard Montgomery, den Desert Fox zu stoppen.

In der Zwischenzeit wurde Rommel als großer Held im Berliner Sportpalast gefeiert. Nach dem britischen Sieg von El Alamein beschloss Rommel seinen Rückzug. Alliierte Truppen landeten in Algerien und der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Afrika verlaesst Nordafrika, und die deutschen Afrikatruppen kapitulierten.

Die Alliierten landeten in Sizilien und Rommel wurde der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B. Im August 1943 wurde Mussolini von den revolutionären Massen gehängt. Rommel beschloss, ganz Italien zu besetzen. Plötzlich wurde Rommel von Italien nach Frankreich versetzt, um die Verteidigung der französischen Atlantikküste zu organisieren. Hitler ist jetzt der einzige Mann, der Rommel Befehle geben darf. Im Jahr 1944 unterschreibt Rommel das Treuegelöbnis der Generalfeldmarschalle an Hitler. Im Juli wird Rommel von einem tieffliegenden alliierten Flieger schwer verwundet. Es war in dieser Zeit, daß Rommel Kontakte mit den Widerstandsgruppen aufnahm. Nach dem 20. Juli-Attentat wurde Rommel beschuldigt, mit der Widerstandsbewegung Beziehungen zu fördern. Auf einem Genesungsurlaub kehrt er zurück in sein Herrlingen bei Ulm-Haus. Dort erhielt er den Befehl nach Berlin zu kommen und sich bei dem Oberkommando der Wehrmacht zu melden und sich gegen die Anschuldiguingen seiner Teilnahme an dem Attentat vor dem Volksgericht zu verteidigen. Generalfeldmarschall Rommel weigerte sich. Am 14. Oktober 1944 erschienen dann 2 Generäle in seinem Herrlingen-Haus und beschuldigte den Generalfeldmarschall der Teilnahme an dem Hitler-Attentat. In der Gegenwart der 2 Generäle nahm Erwin Rommel eine Giftkapsel und toetete sich selbst. Getreu preussischer Tradition.

Am 18. Oktober wurde der viel dekorierte Generalfeldmarschall Erwin Rommel als deutscher Held mit großen staatlichen Feiern geehrt und beigesetzt.

… UND NICHT VERGESSEN SIND

Tausende von Widerstandskämpfern, die hingerichtet oder ermordet wurden und in den Konzentrationslagern verkümmerten. Es ist unmöglich, alle Namen zu nennen.

Aber die Freunde von Claus von Stauffenberg wurden alle hingerichtet, meistens im Plötzensee-Gefängnis wie z. B. Peter von Wartenburg, Erwin von Witzleben, Adam von Trott und Helmut von Moltke. Nicht vergessen sollen die unbesungenen Helden des Widerstandes sein. Unter denen waren Hans Oster, Friedrich Olbricht, Christof Probst, Adolf Reichwein, Fabian Schlabrendorff, Ulrich von Hassell, Edwald Kleist-Schwenzin, Cäsar von Hofacker, Gunther von Kluge, Jürgen Wittenstein.

Historische Forscher werden noch hunderte, sogar tausende von Widerstandskämpfern finden als historische Tatsachen, daß es immer ein anderes Deutschland gab, das sich weigerte, Adolf Hitler und sein Drittes Reich anzuerkennen. Sie waren die Vorkämpfer der neuen demokratischen föderalen Bundesrepublik.

Teil 6 : Die Deserteure und Kriegsdienstverweigerer

Während einer Debatte im Deutschen Bundestag, ob Deserteure und Kriegsdienstverweigerer als Opfer des National­sozialismus Staatsentschädigungen erhalten sollten, nannte man die Zahl von 46.000 Opfern.

Das Volksgericht entschied, gegen die meisten die Todesstrafe zu verhängen und in einigen Fällen die Gefangenen zum Zuchthaus, Gefängnis oder Konzentrationslager zu verurteilen.

Ich kannte einige Pazifisten, die im Schwarzwald lebten und während des Krieges ein Untergrundleben führten. Diese Ziffern von 46.000 sind offiziell, aber zeitlich limitiert, z. B. Albert Herbst wurde 1943 hingerichtet.

Es war im Jahre 1986 als Freunde von der Carl von Ossietzky-Universität, mich nach Esterwegen brachten.

Das alte sumpfige Konzentrationslager war jetzt zu einem wunderschönen Park und Mahnmal und Gedenkstätte umgewandelt. In dem kleinen Städtchen von Esterwegen besuchten wir dann das KZ-Museum. Es war eine lilliputanische Ausstellung vom Lager, aber doch ganz genau im Kleinen dargestellt. Der Leiter, ein ernster junger Mann, zeigte mir auch die Bilder von den Moorsoldaten und das Bild des tuberkulösen Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky. “Wer waren die Insassen”, fragte ich. “Politische Gegner” sagte der Leiter. “Meistens Kommunisten, Sozialisten, radikale Liberale, auch Russen und Holländer denn wir sind doch nahe an der niederländischen Grenze.” Und dann kam die Überraschung, als er in aller Ruhe erklärte, “das Lager hatte 30.000 Wehrmachtsdeserteure und Kriegs­dienst­verweigerer und alle wurden erschossen in den Kriegsjahren.”

Der junge Leiter erzählte mir auch, daß dieses KZ keine Gaskammern besass; denn Oldenburg war zu nahe und die Oldenburger Bürger würden den Gestank der Gasöfen nicht ertragen. Einige Tage später traf ich die Historikerin Dr. Elke Suhr in der Ossietzky-Univisität und sie erzählte mir, daß sie in Oldenburg aufgewachsen war, zur Schule ging und absolut keine Ahnung hatte, daß solch ein Konzentrationslager 50 km von Oldenburg existierte.

Kurz vor Kriegsende, als die Sowjetunion auf dem Weg nach Berlin in Ostpreussen einmarschierte, flohen tausende von Menschen. Nahe von Danzig, jetzt Gdansk, war das 'Kraft Durch Freude'-Urlaubsschiff "Wilhelm Gustloff" verankert. Regimentsoffiziere und mit ihren Truppen desertierten, um sich zu retten. Zivilisten, Kriegsdienstverweigerer, Frauen, Kinder, Greise, alle hofften, daß das Schiff sie nach Schweden oder Dänemark bringen würde.

Alle Hoffnungen kamen zu einem toedlichen grausigen Ende. Ein sowjetisches U-Boot torpedierte die "Wilhelm Gustloff" und 9000 Deserteure und Flüchtlinge.

Die Blutrichter, die Deserteure und Kriegsdienstverweigerer verurteilten, kamen nie vor Gericht und manche bezogen Pensionen.

Es gibt keine Denkmäler für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer.

Teil 7 : Staatsmann, Diplomat, Politiker

Zwei geniale deutsche Staatsmänner waren Staatsfeinde im 3. Reich. Beide wurden später Bundeskanzler in West-Deutschland. Beide Männer vertraten gegensaetzliche Weltanschauungen. “Er ist ein Mann im Zwielicht” sagte Konrad Adenauer, als er von Willy Brandt sprach. Der katholische konservative Adenauer und der einst radikale Willy Brandt besassen doch viele gemeinsame Ziele. Beide brachten Stabilisierung und sozialen Aufbau und wirtschaftlichen Fortschritt nach Deutschland. Beide bekämpften Hitler und den Nationalsozialismus. Der Oberbürgermeister von Köln weigerte sich, Adolf Hitler zu empfangen und zu “ehren”. Um sein Arrest zu verhindern, versteckte er sich in den Jahren 1933 und 1934 in einem Benediktinerkloster, Maria Laach.

Adenauer wurde später verhaftet und der populäre Bürgermeister von Köln wurde verbannt und musste Köln verlassen. Er baute ein kleines Haus in Rhoendorf. Adenauer half jüdischen Kindern zu entkommen und seine Türen waren offen für die Kölner Widerstandskämpfer. Nach dem 20. Juli-Attentat auf Hitler wurde er wieder arrestiert. Die amerikanischen Truppen, die ins Rheinland marschierten, brachten Adenauer nach Köln zurück. Er wurde wieder Bürgermeister der Stadt und besass das Vertrauen und auch Bewunderung vom General Dwight Eisenhower. Im Jahr 1949 wurde Adenauer der erste Bundeskanzler von West-Deutschland. Er mitbegründete die CDU, die Christliche Demokratische Union, die konservative Partei des Landes. Er brachte eine Verfassung und Demokratie nach Deutschland.

Willy Brandt war ein junger Idealist, der links von der SPD, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, stand. Er war ein Mitglied des Reichstags und Hitlers Braun- und Schwarzhemden suchten ihn wie alle sozialistischen und kommunistischen Abgeordneten. Er entkam nach Norwegen als Carl Frahm. Die norwegische Arbeiterpartei fand den jungen Mann sehr nützlich als Berater in allen deutschen Fragen. Frahm war sehr aktiv in der Carl von Ossietzky-Kampagne und versuchte, dem Friedensnobelpreiskommittee viel Material über den Konzentrationslager-Häftling zu geben.

Seine Freundschaft mit dem Vorsitzenden der Arbeiterpartei, Martin Tranmæl, half ihm, norwegischer Bürger zu werden. Mit einem falschen schwedischen Pass reiste er nach Berlin, um Kontakte mit der Widerstandsbewegung aufrechtzuerhalten. Es war eine Einheitsfront von Kommunisten, Sozialdemokraten und radikalen bürgerlichen Liberalen. Er traf auch Erich Honecker und Walter Ulbricht die späteren Führer der ostdeutschen kommunistischen DDR. Die kommunistischen Funktionäre blieben im Untergrund in Deutschland, um Informationen an die Sowjetunion zu geben. Auch Carl Frahm - Willy Brandt gab militaerische und strategische Informationen an den norwegischen Geheimdienst im Exil. Er arbeitete mit Fredrik Haslund, dem Sicherheitschef, der mit Nordal Grieg König Haakon VII half zu entkommen und auch Norwegens Gold zu retten. Die norwegische Exilregierung war in Sicherheit in England. Willy Brandt war nicht so sicher, als er als angeblicher Schwede in Berlin-Charlottenburg in einer Pension, in der Joachimsthaler Strasse lebte. Als er zurück nach Norwegen kam, war er in großer Gefahr. Die Gestapo in Oslo wusste von seinen Aktivitäten und suchte ihn mit der Hilfe der Quisling-Polizei zu finden. Brandt erzählte später, wie er der Gestapo entkam. Er besuchte seinen Freund Paul Renee Gauguin, den Enkelsohn vom Maler Paul Gauguin, der ein Soldat in der norwegischen Armee war. Die Gestapo kam in die Baracken und suchte Carl Frahm. Renee Gauguin gab seine norwegische Uniform an Carl und die Gestapo verhörte beide, Renee und Carl. Aber der zukünftige Kanzler von West-Deutschland sprach eine gutes Norwegisch, jedenfalls besser als die Gestapo-Detektive, und er wurde in Ruhe gelassen.

Als sozialdemokratischer Bundeskanzler war Brandt der erste deutsche Staatsmann, der eine Brücke zur Sowjetunion baute und zu deren Schutz zur ostdeutschen DDR. Brandt hatte offenbar eine Vorahnung, daß der sowjetische Koloss auf tönernen wirtschaftlichen Füssen stand und auch daß die mörderische Berliner Mauer fallen und zertrümmert würde.

Das norwegische Friedensnobelpreiskommittee gab Dr. Willy Brandt, Bundeskanzler und Staatsmann, den Friedensnobelpreis.

Ulrich von Hassell 1881-1944

Er war der typische nationalistisch-konservative Diplomat.

Als Sohn eines preussischen Oberstleutnants studierte er Jura und Volkswirtschaft in Lausanne, Tübingen und Berlin und war verheiratet mit der Tochter des Großadmirals Alfred von Tirpitz. Sie hatten 4 Kinder.

Nach einem längeren Aufenthalt in London tritt er in das Auswätige Amt ein. Er arbeitete in der deutsch-chinesischen Kolonie von Tsingtao. Dann wird er Vize-Konsul in Genua und im 1. Weltkrieg wird Hauptmann Helmut von Hassell durch einen Herzschuss in der Marne-Schlacht schwer verwundet. Untauglich für den Wehrdienst tritt er wieder in den Auslandsdienst.

Nach dem Kriege wurde er ein Mitglied der konservativen Deutschnationalen Volkspartei. 1919 finden wir ihn als Gesandtschaftsrat in Rom, dann als Generalkonsul in Barcelona. 1926 bis 1930 Gesandter in Kopenhagen, später Gesandter in Belgrad und Botschafter in Rom. 1933 wurde er Mitglied der Nazi-Partei.

Aber im Jahr 1939 ist er in Opposition zu Hitlers Kriegsplänen und wurde bald eine Hauptfigur des alten preussischen Militär-Widerstandes. Ein Putsch gegen Hitlers Macht war geplant mit Hilfe von anderen Widerstandsgruppen um Karl Friedrich Goerdeler und Ludwig Beck und dem Kreisauer Kreis, und die Widerstandskämpfer um Helmut Graf von Moltke.

Eine Übergangsregierung war geplant und von Hassell würde der neue Aussenminister werden. Am 20. Juli 1944 wurde dann von Hassel als Beteiligter am Staatsstreich in Berlin verhaftet. Am 8. September nach zweitägiger Volksgerichtshofs-Verhandlung unter dem Vorsitz vom Blutrichter Roland Freisler wird er zum Tode veurteilt. Am selben Tag wird Ulrich von Hassell, der Diplomat, im Berliner Ploetzensee-Gefängnis hingerichtet.

Teil 7B : Warum wurden sie Nazis?

Warum wurden so viele deutsche Akademiker, Diplomaten, Wissenschaftler, Mediziner und Offiziere Mitglieder der Nazi-Bewegung? Ich fand meine persönliche Antwort zu dieser Frage im Berliner Sportpalast. Statt einem 6 Tage Fahrradrennen sprach Adolf Hitler zu einer Massenversammlung im Oktober 1932.

Ich war 21 Jahre alt und einer von vielen tausenden Zuhörern. Hitler gestikulierte, schrie, sprach leise aber immer voller Haß. Hass gegen die Franzosen die den Versailler Friedensvertrag brachten, der Deutschland Elsass, Lothringen und alle Kolonien kosteten. Er hasste die Juden, die alle Deutschen in die Armut treiben würden. Der Mob klatschte begeistert, tausende Stimmen riefen 'Heil Hitler'. Mit hypnotischer Macht dirigierte er die Stimmung dieses Mobs. Er strahlte Wellen von Hoffnung gegen die enorme Arbeitslosigkeit und er schien göttliche Stärke zu besitzen. Man glaubte in diesen Massen von Menschen, dass Hitler ähnlch wie Jesus über Wasser gehen konnte.

Dieser Volksredner besass die hypnotische Macht zur Überzeugung. Er wollte eine völkische, nationale Befreiung, ein großes ehrenvolles Deutschland ein neues Germania.

Sogar bahnbrechende Wissenschaftler fühlten ein hypnotisches Fluidum und eine Goetterdämmerung, die zu dem 3. Reich der Hoffnung führen würde. Dr. Carl Gustav Jung, der eminente Psychiater, wurde tief beeindruckt. Hier war ein Mann, der gegen die jüdischen Psychoanalytiker Freud und Adler sprach and deren Bücher spater verbrannt wurden. Dr. Jung wurde ein Mitglied der Nazi Psychologischen Gesellschaft und die Nazis belohnten ihn mit der Redaktion ihrer Zeitschrift. Jung wurde der Chefredakteur des Nazi Psychologie Journals. Es dauerte viele Monate, bis Jung sich von seinen Nazi-Freunden verabschiedete und ein patriotischer Schweizer wurde. Er verliess sogar sein eigenes Krankenhaus, um in Amerika an den Universitäten Vorträge zu halten und auch gegen die Nazi-Greuel und den wahnsinnigen Hitler-Krieg sprach.

Er war einer von vielen, die den falschen “Gott” beerdigten.

HANS BERND GISEVIUS (1904-1974), Hans Gisevius erlebte dieselbe Wandlung. Er sagte “Ich habe das teuflische Brot des Diktators gegessen, aber erkannte sehr früh die Untaten des Nazi-Regimes”. Als Vizekonsul im Generalkonsulat in Bern in der Schweiz nahm er bald Beziehungen zu Major Hans Oster auf, der nach dem Hitlerputsch hingerichtet wurde und auch pflegte er enge Beziehungen zu Allen Dulles, dem Chef des OSS amerikanischen Geheimdienstes. Er war einer der Anhänger vom Admiral Canaris und von Stauffenberg. Er überlieferte viel Militärisches und Gestapo-Material an Allen Dulles, als er nach Berlin zurückberufen wurde. Stauffenberg orderte ihn eines Tages, das Bendlerstrasse-Generalstabs-Gebaeude schnell zu verlassen; denn Hitlers loyale SS-Elite-Truppen stürmten das Gebaeude, um die Opposition zu ermorden.

Gisevius entkam und lebte für einige Tage im Untergrund in Berlin bis Allen Dulles ihm falsche Papiere schickte, die Gisevius in die Schweiz brachten.

Nach dem Kriege war er ein Zeuge im Nürnberger Prozess, wo er gegen die Gestapo und Nazi-Führerschaft detaillierte Auskünfte gab. In seinen Memoiren “Bis zum bitteren Ende” beschrieb er die 6 Jahre des deutschen Widerstandes.1950 bis 1955 wurde er Direktor des World Affairs Council in Dallas, Texas. Danach lebte er im Ruhestand am Genfer See. Er starb 1974 als pensionierter Ministerialrat auf einer Reise in Muelheim.

Teil 7C : Dr. Otto Strasser 1897-1974

Albert Einstein sprach von ihm als “ein ex-Nazi, der gegen Windmühlen kämpfte.” Strasser, der als Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg Dienst leistete und mehrere Male verwundet wurde, erhielt seie Eiserne-Kreuz-Medaille und wurde zum Oberleutnant bef¨rrdert. Er nahm Teil an der Niederschlagung der 4-tätigen kommunistischen Räterepublik in München.

Er wurde ein Mitglied der sozialdemokratischen SPD-Partei und im Jahr 1925 wurden seine ersten Artikel in Hitlers "Völkischem Beobachter" gedruckt und im selben Jahr wird er Mitglied der NSDAP. Dann im Jahr 1930 hatte er große Pläne für die Nazi-Partei. Er wollte mit den Arbeitslosen und den Gewerkschaften die Partei zur Macht bringen. Hitler hatte aber schon Kanaele zu der Großindustrie und Rüstungsindustrie aufgebaut und wollte nichts von Strassers radikalen Ideen hören. Strasser wurde von der Partei ausgeschlossen. Strasser sah sich selbst als ein deutscher Leo Trotzki , Stalins Rivale. Als Hitlers Rivale wollte er die Nazi-Partei zersplittern und gründete seine eigene “Schwarze Front”. Aber fand wenige Anhänger.

Als Hitler die Macht übernahm, flüchtete Strasser nach Wien. Als Österreich okkupiert wurde, floh er nach Paris. Als Frankreich kapitulierte, entkam er mit seiner Frau nach Portugal. Von dort versuchte er, Hilfe von Winston Churchill zu erhalten. Churchill glaubte, daß der ex-Nazi vielleicht von Nutzen sein konnte und verschaffte ihm ein Visum nach Bermuda und Kanada. Nach 6 Monaten auf der paradiesischen karibischen, aber isolierten Insel wanderte er weiter und fand sein Asyl in Toronto. Strasser hatte große Pläne. Er wollte eine deutsche Gegenregierung im Exil bilden. Auch eine deutsche Legion, die mit den Alliierten gegen die Nazi-Wehrmacht kämpfen würde. Er sandte diese Pläne an Winston Churchill und auch an Präsident Franklin Delano Roosevelt in Washington DC. Mit der Bitte, ein amerikanisches Visum und eine Audienz zu bekommen.

Er wartete 2 Monate und erhielt keine Antwort. Dann bat er seinen Bruder Paul Strasser, der ein Benediktinerpriester war und in der New Yorker Bronx lebte, um ueue Hilfe. Bruder Strasser hatte ihn in Bermuda und dann Kanada finanziert. Jetzt besuchte Paul Strasser den letzen Kanzler der Weimarer Republik, Dr. Heinrich Bruening, ein Professor an der Harvard-Universität. Bruening weigerte sich kategorisch, dem ex-Nazi-Führer zu helfen. Bruening lehrte deutsche Geschichte, aber als tief gläubiger Katholik studierte er auch wieder Theologie. Dann wollte Otto Strasser den berühmten Albert Einstein anspannen, um ein US-Visum zu erhalten. Einstein verweigerte alle Hilfe für den ex-Nazi, nachdem er Strassers Lösung der 'Judenfrage' schwarz auf weiss in den “Plänen” las.

Strasser sagte: Alle Juden, die Deutsche sein wollen, können in Deutschland leben, und alle Juden, die Juden bleiben wollen, sollen nach Palästina auswandern. “Unakzeptierbar”, sagte Einstein und mit einem Lächeln nannte er ihn einen Don Quichote (siehe Interview mit Albert Einstein von Kurt Singer, Aufbau, New York).

1948 schrieb Strasser sein Buch “Hitler und Ich”. West-Deutschland weigerte sich Strasser, in sein Heimatland zurückkehren zu lassen. Aber im Jahr 1955 erhielt er die Einreisebewilligung. Eine neue "Schwarze Front"-Organisation hatte nicht viele Mitglieder. Im Jahr 1974 starb Dr. Otto Strasser in München.

Teil 7D : Otto von Habsburg

Die Widerstandsbewegung gegen Adolf Hitlers 3. Reich umfasste alle Schichten der Gesellschaft, von den Kommunisten zum kaiserlichen und königlichen Thronfolger der österreichischen Monarchie Erzherzog Otto von Habsburg. Er wurde 1912 geboren und amtierte noch als Redner im Jahre 2002. Er hatte schon längst seinen Anspruch auf die Monarchie offiziell abgelehnt. Auch er lebte als Flüchtling vom Hitlers Krieg, erst in Frankrech und dann in den USA. Ohne Publizität rettete er, ähnlich wie Raoul Wallenberg, tausende von Menschenleben, Juden und Christen. Österreichische und deutsche Familien. Der Erzherzog hatte Entree zu Eleanor Roosevelt und dem amerikanischen Rescue Committee, die ihm halfen, diese Rettungsaktionen zu vollziehen.

Nach Pearl Harbor war es Otto von Habsburg möglich, eine Audienz mt Präsident Franklin Delano Roosevelt zu bekommen. Er sprach ganz offen zum Präsidenten: “12.300 deutsche und deutsch-amerikanische Bürger sind in Internierungslagern. Ich möchte Ihnen danken, Herr Präsident, dass die Österreicher nicht interniert wurden; denn Österreich war das erste Land, daß von den Nazis okkupiert wurde.” Dann erklärte Otto von Habsburg, daß er bereit war, eine österreichische Legion zu bilden, die mit den Amerikanern für die Freiheit Europas und der Welt kämpfen würde.

Roosevelt war willig zu helfen. Es dauerte mehrere Wochen, aber das Immigration und Naturalization Department stattete Otto von Habsburg mit den Namen und Addressen von allen Österreichischen Bürgern und Nicht-Bürgern im Lande aus.

Plötzlich, im Sommer 1942, erhielt ich einen Brief von Dr. Otto von Habsburg und wurde eingeladen, ein Mitglied der Österreichischen Legion zu werden und unser altes Heimatland von den Nazis zu befreien. Ich schrieb eine sehr freundliche Antwort und bedankte mich für die Einladung, aber ich hatte schon andere Obligationen im Kampf gegen das Hitler-Reich.

Ich war 1911 in Wien geboren und wie die meisten anderen Österreicher wollte ich nicht unter einem Habsburger Kriegsdienste leisten, die eine Rückkehr der Habsburg-Monarchie möglich machten. So sahen weder Otto Strasser noch Otto von Habsburg ihre legionären Träume verwirklicht.

Aber vier von Ottos Vettern fochten mit den alliierten Ländern. Drei Habsburger meldeten sich als Freiwillige zu der amerikanischen Armee, um gegen die Nazis im Krieg zu kämpfen, und ein vierter, Robert von Habsburg, flog mit der Royal Airforce durch den London Blitz im Jahr 1940.

Otto und Karl Ludwig von Habsburg überzeugten einen portugiesischen Diplomaten, tausenden von Juden ein Einreisevisum zu erteilen und damit deren Leben zu retten.

Der Habsburger reiste durch Amerika und gab gute Vorträge über die Psychologie der Nazis, deren Greueltaten und Morde und seine Hoffnungen für ein vereinigtes Europa.

Nach dem Kriege und Coudenhove-Kalergis Tod wurde er der Vorsitzende der Paneuropa-Vereinigung und ein langjaehriges Mitglied des Europäischen Parlamentes in Strasbourg. Otto von Habsburg wurde ein deutscher Staatsangehöriger, auch erhielt er die Erlaubnis, Wien zu besuchen, um finanzielle Dinge zu ordnen. Otto von Habsburg verteidigte demokratische Ideen und hatte keinen Wunsch, ein neuer Kaiser von Österreich zu werden.

Im Alter von 91 Jahren wandte sich Otto an einen bekannten amerikanischen ex-Diplomaten und Rechtsanwalt Stuart Eizenstat. Dieser Anwalt war sehr erfolgreich, Restitutionen für die jüdischen Opfer des Naziregimes zu bekommen.

Die Habsburg-Familie stellte jetzt einen Anspruch auf Wälder die ca. 200 Millionen Dollar wert sind, 4 Wohnhaeuser und den Luxemburg-Palast, der in der Nähe von Wien liegt. Rechtsanwalt Eizenstaat sagte in seiner Klage: “Die bestehenden Gesetze gelten nicht nur für Juden, Homosexuelle und Zigeuner, sondern für alle österreichischen Opfer der Nazi-Okkupation.”

Teil 7E : ERNST GUHL und KARL HAUSHOFER

Es begann mit einer Romanze und endete mit einem Selbstmord.

Ernst Guhl war ein forscher junger Mann von 26 Jahren, als er mit Ach und Krach über die dänische Grenze entkam. Er war der Gestapo von der Schippe gesprungen. Dieser junge Kerl war Hitlers Kartograph.

Er zeichnete neue Landkarten für den Führer unter dem wissenschaftlichen Banner des Karl Haushofer Geopolitischen Institutes in Berlin. Guhls Zeichnungen waren ausgezeichnet, aber er kam sofort unter Gestapo-Verdacht, als er seine Urlaubsreise im Jahr 1938 nach England machte. Dort traf er eine nette Engländerin und eine Liebesaffäre entwickelte sich und man sprach von Verlobung und zukünftiger Heirat, vielleicht in Kopenhagen, wo seine neue Freundin Verwandte besass, Georg und Esther Gretor, beide waren Journalisten und Schriftsteller; Georg Gretor war ein sehr bekannter Kolumnist in der Tageszeitung POLITIKEN und seine Frau Esther schrieb erfolgreiche Kinderbücher. (Sie übersetzte auch die Ossietzky-Biographie, die die Dänische Friedens Akademie im Internet abdruckte). Die Gestapo glaubte, Guhls Freundin wäre eine Spionin.

Ernst Guhls Tage der Sicherheit waren sehr kurz; denn die Hitler-Regierung verlangte von der dänischen Regierung die Auslieferung von Guhl, der wertvolle Papiere vom Haushofer-Institut gestohlen hatte. Guhl, der fast ohne Geld und ohne Papiere in Kopenhagen landete, musste weiterfliehen. Die Gretors sandten ihn zu Freunden in Schweden. Guhl kam in Stockholman, voller Angst, was seine Zukunft sein würde. Die Gestapo hatte lange Arme. Guhl war bereit, um sich selbst zu schuetzen, alles der schwedischen Presse und dem schwedischen Generalstab zu sagen und nichts zu verheimlichen.

Ein Jahr vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges warnte Guhl eine nicht-glaeubigen Welt, daß Hitler einen Krieg vorbereitet. Guhl musste neue Landkarten zeichnen in Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen. Geopolitische Landkarten, die Industrien zeigten, Erzbergwerke, Tiefen der Häfen und die wichtigsten Plätze der Regierungen, Banken, Wasser- und Elektrizitäts-Werke. Er beschrieb auch eine “wissenschaftliche” Expedition nach Island und Grönland, um Standplätze zu suchen, die man für Wetterstationen im Kriege benutzen konnte. (Nach dem Kriege fand man noch deutsche Lebensmittelkonserven im Schnee und Eis vergraben).

Karl Haushofers Lebensraum-Theorie wurde von Hitler für militärische Planungen erweitert. Natürlich kam ein wilder Protest von Berlin nach Stockholm, und die schwedische Regierung arbeitete sehr schnell mit einem Flüchtlingskomittee, um Guhl auf ein Handelsschiff zu setzen, einige hundert Kronen zu geben und sich mit einem Visa nach Kolumbien einzuschiffen, wo der mutige junge Mann dann ein neues Leben im Exil und mit Erfolg begann.

Karl Ernst Haushofer (1869-1946) war der Sohn eines Universitätsprofessors, absolvierte sein Abitur und besuchte die bayrische Kriegsschule, Artillerieschule und Kriegsakademie. Er besass alle Qualifikation zum Generalstab. Er wird als Lehrer zur Kriegsakademie berufen. Im Jahr 1908 wird Haushofer vom Generalstab abkommandiert, um die japanische Armee, und die Groß-Japanischen Wirtschafts- und militärischen Ideen zu studieren. Haushofer bereiste Indien, Japan, Korea, die Mandschurei und Nordchina. Mit ihm reiste seine Frau, eine Halb-Jüdin, Marta Mayer-Doss.

1910 kehrt er nach Deutschland zurück und schrieb sein Buch DAI NIHON und gab seine Betrachtungen von Japans wachsender Wehrkraft und groß-japanischen Ambitionen, die Stellung in der Welt und Japans Zukunft. Haushofer hat dann an der Universität in München promoviert.

Im 1.Weltkrieg wird er Generalmajor und Brigadekommandeur an der Westfront. Er bekommt nach Kriegsende wieder seinen Lehrstuhl an der Münchener Universität und einer seiner Studenten war Rudolf Hess, der einstmalige Kronprinz in Hitlers Innersanktum; er betrachtete Haushofer als eine Vaterfigur. Als Hess in der Festung Landsberg mit Hitler für den 1923-Putsch im Gefängnis sass, kam Haushofer zum Besuch.

Hess arrangierte ein Treffen mit Hitler, der ganz begeistert war von Haushofers LEBENSRAUM-Theorie. Hitler sah sehr schnell die Möglichkeiten, diese Lebensraum-Theorie auszunutzen; denn Deutschland brauchte mehr Lebensraum und musste verlorenes Land zurückerobern. Dann publizierte Haushofer seine Zeitschrift GEOPOLITIK, auch ein Handbuch : Geopolitik des Pazifischen Ozeans.

Haushofers geopolitische Ideen gaben Hitler den Gedanken für die kommende Achse Japan, Deutschland und Italien. 1934 bis 1937 wird Haushofer Präsident der Deutschen Akademie, 1938 bis 1941 ist er der Vorsitzende des Volksbundes für das Ausland.

Als Rudolf Hess im Jahr 1941 seinen tollkühnen und erfolglosen Flug nach England unternahm, um einen Sonderfrieden vorzuschlagen, wurden Haushofers Beziehungen zu Hitler immer schwächer…. Hitler hatte schon zu viel Lebensraum verloren in Russland, Afrika, Italien und Japan.

Plötzlich war die Gestapo an Professor Haushofer sehr interessiert. Nicht nur daß er eine halbjüdische Ehefrau hatte, aber sein Sohn Albrecht arbeitete mit der Widerstandsbewegung zusammen. Nach dem 20. Juli-Attentat wurde Albrecht Haushofer hingerichtet und mehrere Haushofer-Familienmitglieder zur Haft im Dachauer Konzentrationslager verdammt.

Die siegreichen Okkupationstruppen liessen Haushofer in Ruhe, aber mehr und mehr Stimmen wurden laut, dass Haushofers geopolitischen Lebensraum-Theorien von Hitlers Expansionspolitik im größeren Maße verwirklicht wurden.

Am 10. März 1946 nahm sich Karl Haushofer gemeinsam mit seiner Frau auf dem Hartschimmelhof in Bayern das Leben.

Selbstmord im Exil war auch die verzweifelte Lösung von Stefan Zweig und Frau, Kurt Tucholsky und Ernst Toller, alle waren erfolgreiche Schriftsteller.

Teil 8 : Pazifisten, Sozialisten, Kommunisten

1932
1933
Das umgebaute Haus gewann einen Architekturpreis als Anti-Kriegs-Museum.
Das Anti-Kriegs-Museum wurde im Jahr 1933 das Heim der gestiefelten SA-Sturmtruppen und deren Folterkammer.

Das ist kein Märchen, aber es war einmal, dass ein unbekannter junger Mann seine zwei Hände nahm und ein gutes Gewehr in zwei Stücke zerbrach. Das war eine offene Provokation gegen den deutschen Militarismus. Wollte dieser Mann, der 1894 in Breslau geboren war, ein pazifistischer Märtyrer werden? Das zerbrochene Gewehr war das Symbol seines Berliner Anti-Kriegs-Museums. Ernst Friedrich war 28 Jahre alt, als er das Museum in der Parochialstrasse 29 eröffnete. Es war schön dekoriert, hatte immer viele Blumen und Pflanzentöpfe, Anti-Kriegs-Bücher, Plakate mit den Schlagworten "Krieg dem Kriege!" und "Nie wieder Krieg!" und sein eigenes Buch: "Krieg dem Kriege!". An den Wänden hangen die allerschlimmsten und greulichsten Photographien von verstümmelten Soldatengesichtern, blutigen Leichen, verwundeten Kindern, vergasten Soldaten, Dokumente der Zerstörung im 1. Weltkrieg. Das Anti-Krieg-Museum wurde bald ein Zentrum für Kriegsgegner und Pazifisten, Schriftsteller wie Kurt Tucholsky und Franz Mehring. Dann erhielt er ein philantropisches Geschenk, dass ihm ermöglichte, ein altes Haus zu kaufen, das er das 1. Internationale Anti-Kriegs-Museum nannte. Bald wurde er verhaftet wegen Hochverrat; denn er schickte seine Anti-Kriegs-Flugschriften an die Soldaten und Offiziere in den Kasernen und an die Polizisten im Lande.

Das war 1930 in der Weimarer Republik. Ernst Friedrich sass ein Jahr hinter Gittern. Vorher hatte er schon einige Prozesse von Leuten, die ihn wegen Beleidigung anklagten und deren geheime Waffenaufruestungen er enthuellt hatte. Diese Prozesse hatten ihn und das Museum finanziell ruiniert, aber er hielt sich über Wasser. Mit dem wachsenden Nazismus wollte er sein Museum schuetzen und schickte viele Bilder ins Ausland. Als Hitler zur Macht kam, im Januar 1933, wurde er verhaftet, das Museum zerstört und in ein Heim für die bestiefelten SA-Sturmtruppen umgebaut. Viele von den Bildern wurden zusammen verbrannt mit Büchern von Erich Maria Remarque, Ernest Hemingway und Sigmund Freud und vielen anderen. Am Ende des Jahres 1933 wurde er freigelassen und emigrierte mit seiner Familie nach Belgien. Dort eroeffnete er sein 2. Internationales Anti-Kriegs-Museum, und als die Nazis Belgien eroberten, floh er nach Paris. Als Frankreich kapitulierte, schloss er sich der Resistance an. Nach dem Kriege wurde er ein französischer Staatsbürger. Die neue deutsche Regierung war großzügig mit einer Restitutionsregelung als Nazi-Opfer und Ernst Friedrich kaufte Land in der Nähe von Paris und eröffnete ein Zentrum für Frieden und Verständigung für die deutsche und französische Jugend. Er starb im Jahr 1967 in Le Perreux sur Marne.

Und seine Geschichte lebt noch weiter; denn es war einmal, dass 2 Hände ein Gewehr in zwei Stücke zerbrochen hatten.

(Das neue Anti-Kriegs-Museum in Berlin gibt Ernst Friedrich seinen wohl verdienten Ehrenplatz).

Teil 8A : Und da waren Konzentrationslager

Oft nur ein Vorspiel. Denn ein Land, das Bücher verbrennt, verbrennt auch Menschen. Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberale, alle politischen Gegner, Christen und Juden, Sinti und Roma und Homosexuelle besaßen alle Eigenschaften, die den Mordtrieb des Nazi-Pöbels anstachelten.

Tausende von Büchern sind in allen Sprachen gedruckt worden, die alle Bestialitaeten, Folterungen und Gaskammern schilderten. Das erste Buch wurde von dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten und KZ-Insassen Gerhard Seger publiziert. ORANIENBURG war ein Bestseller, aber viele Leser sagten, "Das alles kann doch nicht wahr sein."

Aber mehr und mehr KZ-Lager wurden gebaut und von den SA- und SS-gestiefelten Sturmtruppen überwacht.

KZ Oranienburg war nahe Berlin, KZ Nohra bei Weimar, KZ Dachau bei München, Grössere und grössere KZ wurden errichtet wie Sachsenhausen, Buchenwald, Mauthausen in Österreich, Auschwitz, Bergen-Belsen, Esterwegen. In Ravensbrück gab es ein Frauen-KZ, das war im Norden von Berlin. KZ Moringen bei Göttingen und Uckermark bei Ravensbrück hatten 'Erziehungs'-KZs für Jugendliche.

"Die Tageszeitung" berichtete durch Katrin Zeiss am 22.2.03 die folgenden Ziffern über die KZ Häftlinge:

Dezember 1942:   88.000
August 1943: 224.000
Januar 1945: 714.000

Kathrin Zeiss sagt in ihrem Zeitungsartikel, daß die große Mehrheit der Insassen von 1945 Gefangene aus den besetzten Gebieten waren.

Das KZ Buchenwald hatte 240.000 Männer und 47.000 Frauen. Es ist auch der Platz, wo der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands, Ernst Thälmann, ermordet wurde. 25.000 Sozialdemokraten wurden dort inhaftiert, auch prominente SPD-Minister und -Abgeordnete wie Rudolf Breitscheid, Rudolf Hilferding, die hingerichtet wurden, Ernst Heilmann, Carlo Mierendorff, der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer, Paul Schneider, der Nobelpreisträger Imre Kertesz etc. etc.

Die Gaskammern waren nur installiert in den KZs, die von Städten weit entfernt lagen. Denn der Gestank der Rauchluft würde die Stadtbürger stören. Das KZ Dachau war 50 km von München entfernt.

Amerikanische Truppen befreiten 21.000 Buchenwald-Häftlinge am 11. April 1945.

Teil 9 : Im Dienste der Sowjetunion

Der Befehl kam von höchster Stelle, Josef Stalin, Marschall der Sowjetarmee. Deutsche Kommunisten mussten im Untergrund in Deutschland bleiben und die Nazis mit allen Mitteln bekämpfen. Die Sowjetunion wollte kein Asyl für kommunistische Flüchtlinge geben. (Ausnahmen waren nur in speziellen Fällen möglich).

Die kommunistische Widerstandsbewegung wurde Stalins 5. Kolonne innerhalb Hitlers Deutschland. Kommunisten, die für Behörden arbeiteten, wurden getarnte Nazis, Militärische Obstruktion und Verrat von militärischen Geheimnissen und Transporten, auch Sabotage, waren die Kampfmittel dieses Krieges.

Lokale Streiks oder begrenzte Streikbewegungen wurden empfohlen. Passiver Widerstand, Flugblätter, Klebezettel, Versuche zum Widerstand in den Konzentrationslagerm waren nur einige Waffen, die auch zu offenen Protesten in Leipzig, Hamburg und Hannover führten. Viele von diesen Widerstandskämpfern wurden verhaftet und 12.000 wurden erschossen, nicht alle waren Kommunisten.

Der Stalin-Hitler Pakt brachte große Verwirrung zur KPD. Willi Münzenberg war so empört, daß er die Partei verliess. Muenzenberg war einer der ältesten Kommunisten, er hatte Lenin im Exil in Zürich getroffen und wurde sein begeisterter Anhänger. Er war einer der Mitbegründer der KPD, organisierte die Rote-Hilfe-Organisation und verlegte viele Zeitschriften, inklusive eine Illustrierte, die eine halbe Million Leser hatte. Er entkam nach Paris, und als die Nazis Frankreich eroberten, wurde er in ein KZ gebracht und dort ermordet. Die Gestapo erklärte, daß Münzenberg von der NKWD, dem sowjetischen Geheimdienst, getoetet wurde.

Eine kleine Splittergruppe, die KPO, die KPD-Opposition, ging ihren eigenen Weg unter der Leitung von Ernst Thalheimer und Paul Froehlich (Rosa Luxemburgs Freund). Diese Leute druckten Flugblätter, Zeitschriften und bildeten kleine Widerstandszellen.

Die Schumann-Gruppe arbeitete in Dresden und Leipzig unter der Führung des ehemaligen Reichstagsabgeordneten Georg Schumann. Diese Gruppe hatte 15 Parteizellen in Betrieben in Leipzig und 120 jugendliche Mitglieder. Über 100 Funktionäre wurden verhaftet, aber diese Oppositionsgruppe überlebte den Nazi-Terror.

Die Anton Seako Gruppe verteilte Flugblätter in den Fabriken, unter den Soldaten, auch an der Front. Sie beschafften Waffen, Nachrichten, organisierten Sabotageakte und hielten Verbindungen mit anderen Widerstandsgruppen.

Die Neubauer-Poser Gruppe war erfolgreich unter Dr. Theodor Neubauer, einem ehemaligen Reichstagsabgeorneter, und Magnus Poser, ein Schreiner aus Thueringen. Sie arbeiteten mit der Saefkow-Gruppe. Alle drei Kämpfer fielen im Juli 1944 der Gestapo in die Hände.

Die Rote Kapelle, schon früher von mir genannt, war eine sowjetische Spionagegruppe

Es gab keine Einigkeit unter den Widerstandkämpfern; denn das kommende Deutschland sollte frei und demokratisch werden und keine Sowjetkolonie. Nur der Wille, das Hitler-Reich zu zerstören, war ihnen gemeinsam.

Teil 9A : Die treuen Kommunisten

“ Wie heute das deutsche Volk den Autobahnen zujubelt, weil es glaubt, endlich Arbeit gefunden zu haben, werden an diesen kommenden Kriegsstrassen die Kreuze der deutschen Jugend stehen.” (Berta Carola Karg 1935 vor dem Volksgerichtshof).

Berta war eine von vielen tausenden jungen Menschen, die Widerstand gegen die Infamie der Nazi-Mörder leisteten. Die Teufelskueche, die Krieg, Mord und Tote braute, trank auch vom Sowjetgift, das die "Rote Kapelle" verteilte. Deren Mitglieder waren alle gute Nazis in offiziellen Uniformen. Harro Schulze-Boysen war der Sohn eines Kapitäns und seit 1936 im Luftfahrtministerium und arbeitete mit Hermann Goering. Arvid Harnack war Oberregierungsrat im Wirtschaftsministerium. Die Mitglieder der Roten Kapelle waren in einen inneren und aeusseren Kreis geteilt. Die ausserhalb der Regierung standen, waren im Funkkontakt mit dem sowjetischen Geheimdienst. Sie gaben Nachrichten und Informationen über militärische, wirtschaftliche, politische, auch Transport- und Rüstungsproduktion.

1942 wurde die Organisation entlarvt und 75 Mitglieder vor Gericht gestellt. Todesurteile kamen für die meisten Mitglieder.

Die Jungkommunisten waren in der KJVD organisiert, dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands, über den ich in einem späteren Teil berichten werde. Fritz Grosse (1904-1957) war der Vorsitzende und Erich Honecker ein Mitglied, der später der letzte Stalinist der DDR wurde.

Die ROTE HILFE versuchte den Opfern des Nazi-Terrors zu helfen durch Geldsammlungen, Lebensmittel- und Kleidungspakete für die KZ-Insassen.

Zu den treuen Kommunisten gehörten auch Kurt Rossberg und Karl Plesse die im Leipziger Widerstand Anweisungen gaben.

Roter Stosstrupp” war eine illegale Gruppe von Arbeitern, Studenten und Angestellten, die ein Heft publizierten, das vielmals nachgedruckt wurde mit Informationen über die KZs und die Kriegsrüstungen.

Diese Gruppe half Nazigegnern´, über die Grenzen zu entkommen, und half Familien von Gefangenen und Hingerichteten. Mitglieder, die verhaftet wurden, erhielten die übliche Todesstrafe für Hochverrat. Von 3000 Mitgliedern wurden 150 verurteilt.

Einer der ältesten und treuesten Kommunisten war der König der Saboteure, wie man ihn nannte, Ernst Wollweber. Einst ein revolutionärer Matrose, dann ein kommunistischer Reichstagsabgeordneter und schliesslich ein treuer Untertan vom Genossen Josef Stalin. Man weiss nicht, wieviele Handelsschiffe er sabotierte. Man sagte, mehr als ein Dutzend in Dänemark, Schweden und auch in Deutschland. Manches ist vielleicht übertriebene Legende, aber in Schweden ist man überzeugt, dass Wollweber in einem Stockholmer Gefängnis sass, aber eine seiner Zellen in Nordschweden zerstörte einen Nazi Roten Kreuz Zug. Die schwedische Regierung erlaubte der Nazi-Regierung einen Eisenbahntransport, der Nordfinnland verliess und durch Schweden und Lappland fuhr, um humanitäre und medizinische Hilfe nach Nord-Norwegen bringen sollte. Der Zug erreichte niemals die norwegische Grenze; denn einer der Wollweber-Kameraden hatte Dynamit von den Grangesberg-Eisenerzbergwerken gestohlen und zerstörte den “Roten Kreuz” Zug, der voll von Waffen war.

Ernst Wollweber hattte ein sicheres Alibi, erklärte aber, er sei ein Bürger der Sowjetunion. Die 3 Jahre Gefängnisstrafe wurden verkürzt und Wollweber wurde an die Sowjetunion abgeschoben.

Nach dem Kriege lebte er in der DDR und wurde auch der Leiter der Stasi, der ostdeutschen Geheimpolizei. Aber bald war er in Opposition zu Ulbricht und Honecker und den Sowjets. Wollweber wollte einen deutschen kommunistischen Staat und nicht ein Vasallenland der Sowjetunion. Das Resultat kam schnell. Wollweber wurde pensioniert und starb ohne die üblichen kommunistischen Ehren.

Teil 10 : Sturm und Drang der jungen Idealisten

SS-Reichsführer Heinrich Himmler schickte am 26.1.1942 seinen Befehl an die Gestapo in Hamburg, der lautete: “Das ganze Übel der Swing-Jugend in den Oberschulen muss ganz radikal ausgerottet werden … Alle Rädelsführer sind in ein Konzentrationslager einzuweisen. Der Aufenthalt im KZ für diese Jugend muss ein längerer, 2-3 Jahre, sein. Nur wenn wir brutal durchgreifen …“

Himmler nannte die Swing-Jugend eine Mischblut-Clique einer musikalischen Gangster-Bande.

In der Folgezeit wurden 300 Mitglieder verhaftet und als “Schutzhäftlinge” ins Hamburger Gestapogefängnis gebracht. Die “anglophilen” Musiker landeten dann im KZ in Fuhlsbüttel, wo sie besonders schwere Arbeiten übernehmen mussten.

Als Folge fanden sich mehr und mehr Jugendliche in Opposition zum militärischen Drill und begannen Flugblätter zu vertreiben, suchten Anschluss an die WEISSE ROSE-Gruppe. Die Gestapo arbeitete schnell und mit Raubtierlust verhaftete sie eine Anzahl von jungen Menschen und brachte sie vor das Volksgericht wegen Hochverrat und Wehrmachtzersetzung. Das Einmarschieren der Allierten rettete die Überlebenden Mitglieder der Swing-Jugend.

Jugendliche waren in Opposition gegen die Gehorsamkeitsuebungen, gegen den militaerischen Drill der Hitler-Jugend. Aus Protest schlossen sich diese Teenager den verschiedenen Widerstandsgruppenan, auch der kommunistischen KJVD und Roten Hilfe.

Die HELMUT-HUEBNER-GRUPPE verbreitete Nachrichten vom englischen BBC-Radio und verteilten Flugblätter.

Der 17-jaehrige Verwaltungslehrling Gerhard Duewer und der 17-jaehrige Helmut Hübener wurden alle am 27. Oktober 1942 hingerichtet.

DIE WALTER-KLINGENBECK-GRUPPE verbreitete auch die Nachrichten von auslaendischen Radiosendern, vertrieb Flugblätter, aber wagte das enorme Risiko und baute einen eigenen Radiosender und rief die Hörer zum Widerstand auf. Die Sendungen waren sehr kurz und in deutsch, italienisch und französisch. Im August 1943 wurde der katholische Arbeiter Walter Klingenbeck hingerichtet. Seine Anhänger, der Hochfrequenzmechaniker Hans Haber und Flugzeugmotorenschlosserlehrling Erwin Eidel und der Praktikant Daniel von Recklinghausen, erhielten hohe Zuchthausstrafen.

DIE EDELWEISSPIRATEN waren ein Sammelbegriff für verschiedene jugendliche Widerstandsgruppen wie die Leipziger Meuten, die Danziger Staeuber,die Essener Stenze, der Schuelerklub Goldene 7, der Harlem Club, die Gruppe Rotes X, die Navajos, die Kitelbach und die Edelweissgruppe.

Nicole Abstiens hat in ihrer Forschung die obigen Tatsachen bestätigt und zitierte auch von einem Interview mit einem der Überlebenden Edelweisspiraten, der mit 150 anderen Jugendlichen gefangen war, der berichtete, dass die Hälfte verhungerten, erschlagen, erschossen oder hingerichtet wurden.

Die Herbert-Baum-Gruppe war meistens aktiv mit Sabotage, Flugblättern und endete wie alle anderen mit Hinrichtungen. Die meisten Mitglieder waren jüdischer Herkunft und ein Gedenkmal steht für die Widerstandskämpfer im Jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee.

Kinder, die nicht zur Hitler-Jugend gehörten, brachten die Eltern in Gefahr und wurden registriert, um die Familie zu beschuetzen, doch die Mehrheit der Familien gingen mit dem Nazi-Strom und mit Hitler zum bitteren Ende seiner Greuel-Herrschaft. Die Welt hat von vielen Greueln gehört, von den 6 Millionen ermordeten Juden bis zu den Lampenschirmen konstruiert von der Haut der Hingerichteten als Erinnerung an die Macht der 'arischen Rasse'.

Aber der jugendliche Widerstand würde nicht in diesem Kapitel komplett wiedergegeben worden sein, wenn ich nicht 2 Kinder nenne, die ein besonderes Schicksal erlebten. Anne Frank, die mit ihren Eltern dank guter christlicher Freunde in Amsterdam in einem kleinen Zimmer im Hinterhaus versteckt war. Anne Franks Tagebuch wird heute in den Schulen in vielen Ländern gelesen. Sie fand ihre unvollendete Symphonie vor dem 16. Geburtstag im KZ in Bergen-Belsen. Eine unvollendete Symphonie von jugendlichen Hoffnungen, Beobachtungen, Träumen und Leiden. Heute weiss man, dass Kinder in den KZs oft weniger Kraft zum Überleben hatten. Anne Frank blieb stark, bis die gestiefelten Sturmtruppen ihren Tod besiegelten.

Rosalinde von Ossietzky, die Tochter des Friedensnobelpreisträgers, überlebte die Nazis zunächst als 14-jaehrige in England und dann als 15-jaehrige in Schweden. Sie war kein Opfer im KZ. Aber wer kann wirklich das Leiden beschreiben, dass ein Kind, ein junges Mädchen fühlt, die ohne ihre Eltern aufwachsen muss. Keine Liebe, keine Familie trotz aller guten Freunde im Exil. Rosalinde konnte niemals mit ihrer Mutter Maud sprechen oder schreiben, bis der Krieg zu Ende kam. Maud von Ossietzky musste ihren Wohnsitz immer ändern, denn sie musste sich vor der Gestapo verstecken, denn ihr Ehemann und Rosalindes Vater war im KZ, ein Moorsoldat. Als Carl von Ossietzky den Friedensnobelpreis erhielt, arrangierte eine schwedische Zeitung ein Telefongespräch zwischen Rosalinde und dem Vater. Die Gestapo war ein Geheimhörer. Das war der einzige und letzte Austausch von Gefühlen. Erst nach dem Kriege konnte Rosalinde ihre Mutter wieder sehen und treffen. Rosalinde war nicht allein in diesem Schicksal. Hunderttausende Kinder mussten den Krieg überleben, ohne ihre Eltern, und meistens sahen sie sie nie wieder. Frauen und Kinder sind immer die schlimmsten Opfer aller Kriege.

Teil 11 : Hilfe vom Exil

“Die Emigration ist die Stimme eines stummgewordenen Volkes”, sagt Heinrich Mann 1934.

Studenten der Dänischen Friedensakademie wissen viel über Hitler, die Gestapo und den Holocaust. Sie alle wissen, daß Dänemark, ihr Heimatland, von den Nazi-Armeen überrannt und okkupiert war von 1940 bis 1945. Willy Brandt entkam auch nach Schweden.

Flüchtlinge kamen nach Shanghai und Hongkong, und die Schweiz nahm viele Exilanten auf. Die USA erhielt über eine Million Flüchtlinge aus Europa. Serbien, Tuerkei, Mexiko, Brasilien etc. etc. waren Zufluchtsländer, sogar Argentinien empfing Fritz Mandel, der österreichische Munitions- und Waffenfabrikant, der dann Col. Juan Peron eine moderne Rüstungsindustrie aufbaute. Dänemark, meerumschlungen und von Nazitruppen überwacht, beherbergte eine deutsche Widerstands­gruppe. Unter den Augen der Besetzung wagten sie, Flugblätter zu drucken und zu verteilen.

FREIES DEUTSCHLAND war verantwortlich für diese Schriften:

AN DIE DEUTSCHEN SOLDATEN
AUFRUF DER 50 GENERAELE
PAULUS AUFRUF AN DIE SOLDATEN
AN DIE DEUTSCHEN FLÜCHTLINGE
AN OFFIZIERE, SOLDATEN, MATROSEN

Diese Widerstandskämpfer arbeiteten zusammen mit der dänischen Untergrund­bewegung auch mit der Frit Danmark Gruppe.

Der Dichter und Dramatiker Bertolt Brecht war einer der ersten Flüchtlinge mit seiner Famlie. Als die Nazis einmarschierten, entkam die Brecht-Familie per Schiff nach Schweden. Das war 1940 lange befor die schöne Öresund Brücke gebaut war.

Historiker werden diese Flucht vor der Vernichtung eine Völkerwanderung nennen. Es war sicher ein großer Verlust der Weltkultur. 4000 Bücher wurden in Deutschland verbannt und verbrannt. Bibliotheken warfen diese Bücher in den Scheiterhaufen und Buchhändler beseitigten Titel von Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Jakob Wassermann, Alfred Doeblin, Sigmund Freud, Alfred Adler, Erich Fromm, Wilhelm Reich, Else Lasker-Schüler, Albert Einstein, Stefan Zweig, Leon Feuchtwanger, Bertolt Brecht, Schalom Asch, Heinrich Mann. etc. etc. Die Liste der Verbannten und Verbrannten schien endlos. Der Maler Paul Klee, Max Liebermann, George Grosz, die Dirigenten Otto Klemperer, Bruno Walter, Georg Szell, Leo Blech, die Komponisten Arnold Schoenberg, Anton von Webern, Ernst Krenek, Holewa, Kurt Weill, Friedrich Hollaender waren alle verboten. Alle mussten ein Asylland finden, in den USA, England und Schweden, aber auch Mexiko und Kuba und Brasilien. Der Bauhausarchitekt Walter Gropius, die Regisseure Max Reinhardt, Erwin Piscator, Wissenschaftler wie der legendäre Albert Einstein und Lise Meitner. Alle jüdischen Schauspieler oder Anti-Nazis vom Theater oder Film wie Elisabeth Bergner, Else und Albert Bassermann, Fritz Kortner, Alexander Granach, Szoeke Szakal, Felix Bressart, Billy Wilder suchten ein neues Leben. Hunderte von Redakteuren wurden entlassen und die Zeitungen wurden “arisiert”.

Teil 11A : ARISIERT UND GLEICHGESCHALTET

waren zwei neue Begriffe und Worte, die Widerstandskämpfer nicht kannten.

Die 'arische Rasse' der Germanen im neuen 3. Reich wollten einen 'judenreinen' Staat verwalten. Juden sollten wie Ratten ausgerottet werden vom öffentlichen und wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Arisieren bedeutete Beschlagnahme, Enteignung, Konzentrationslager, Folterung, Vertreibung und Tote. Gleichgeschaltet wurden alle Zeitungen, Zeitschriften, Verlage, Musik, Theater, Film, Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen. Gleichgeschaltet zur Nazi-Regierung und Wieder­aufrüstung.

Der Abschaum der Menschheit regierte mit ihren gestiefelten Sturmtruppen und Geheimpolizei. Der Abschaum der Menschheit regierte. Gelehrte, Künstler, Schriftsteller wurden vertrieben oder ermordet. Mehr als hundert deutsche Psychiater emigrierten nach England. Juden, die hohe Abfindungen bezahlten konnten, bekamen Ausreisebewilligung und Pässe mit einem großen J eingestempelt.

Es ist unmöglich, alle Namen der vielen Persönlichkeiten zu nennen, aber hier ist eine Liste von Personen, die ihr Leben durch ihre Flucht retten konnten,

Egon Erwin Kisch kam nach Mexiko, wo er einen anti-Nazi-Verlag gründete. General Julius Deutsch, der Sekretär der österreichischen Sozialdemokraten, entkam nach Paris, dann Kuba and schliesslich kam er in die USA. Er war ein General im Spanischen Bürgerkrieg.

Tausende von Schauspielern, Wissenschaftlern, Professoren, Medizinern, Musikern, Historikern flüchteten ins Ausland.

Erst nach Wien, Prag und Paris, und als diese Länder überrannüt wurden, gingen sie als Emigranten, wo immer es möglich war und viele kamen in die USA und nach England, Kanada, Australien und Süd-Afrika.

Für viele war das harte Brot der Emigration eine kleine Hölle, nur wenige bildeten ihr eigenes Paradies in Kalifornien.

Lion Feuchtwanger, Arnold Zweig, Paul Hindemith, Fritz Lang, Arnold Schoenberg suchten dort ihr Asyl.

Stefan Zweig und Ehefrau verübten Selbstmord in Brasilien. Ernst Toller erhängte sich in einem Hotelzimmer in New York, Kurt Tucholsky nahm sich sein Leben im Jahr 1935 in Schweden. Eine unheimlich lange Liste von Flüchtlingen erzählen die Geschichte der Anti-Nazi-Opfer im Ausland.

Max Ernst, Miles van der Rohe, Hermynia zur Muehlen, Robert Musil, Hannah Arendt, Peter Lampel, Hubertus Prinz zu Loewenstein, die Gabor-Familie die Schnabel-Familie, Thomas, Katja, Klaus, Erika und Heinrich Mann, Walter Slezak, Lotte Lehmann, die mit dem dänischen Heldentenor Laurits Melchior Richard-Wagner-Opern sang, entdeckte plötzlich, daß während des Krieges Wagner-Opern oder Madame Butterfly nicht aufgeführt wurden. Sie gründete dann die Musik-Akademie des Westens in Santa Barbara, Kalifornien.

Felix Nussbaum, Peter Lore, Reinhold Niebuhr, Hermynia zur Muehlen waren Mitglieder der neuen Völkerwanderung in Europa. Auch der Führer des schwarz-rot-goldenen Reichsbanners, Volkmar Zahlsdorff, entkam.

Paul Tillich, der protestantische Pionier, lehrte in New York und versuchte, seinen Kollegen innerhalb Nazi-Deutschlands zu helfen.

Bruno Walter unterstützte die Free Europe-Radiosendungen. Große Namen der Musikwelt entkamen nach Amerika wie Fritz Kreisler, Hubermann, Piatigorsky, Yehudi Menuhin, Hanns Eisler und viele andere Virtuosen.

Anna Seghers, Ludwig Renn und Walter Janka unterstürtzten Egon Erwin Kisch in der Gründung seines Verlages El Libro Libre. Sie erhielten Hilfe vom mexikanischen Präsidenten Don Avila Camacho.

Große deutsche Verlagsanstalten wurden gleichgeschaltet oder geschlossen wie S. Fischer, Ullstein, Berliner Tageblatt, Malik , Rowohlt, Kiepenheuer etc. etc. Viele der Direktoren und Angestellte verliessen Deutschland wie F.C.Weiskopf, Wieland Herzfelde, John Heartfield und Autoren wie Ernst Bloch, Oskar Maria Graf, Erich Maria Remarque, Stefan Heym, der in Max Pfeffer einen guten literarischen Agenten fand.

Pfeffer war ein Theateragent in Wien, der George Bernard Shaws und Galsworthys und Edgar Wallaces Theaterstücke vertrat. Pfeffer fand einen großen Verleger für Stefan Heyms 'Hostages' und er verkaufte auch die Rechte zu seinem sehr erfolgreichen anti-Nazi-Film. Heym arbeitete dann mit dem OSS-Geheimdienst in Deutschland, ging in die DDR, kehrte nach West-Deutschland zurück, wurde ein Abgeordneter in Bonn und verliess den Bundestag in einem Protest und starb in Israel, als er einen Vortrag im Heinrich-Heine-Klub hielt.

Man soll auch nicht Henry Kissinger vergessen, der von Fürth in die USA kam und Nixons und Fords Aussenminister wurde.

Bertolt Brecht hatte Schwierigkeiten in den USA, man betrachtete ihn als einen Kommunisten und Hollywood wollte seine Dramen nicht verfilmen. Eine Ausnahme war sein Galileo Drama ("Leben des Galilei"), das der Schauspieler Charles Laughton las und mit Brecht übersetzen und auffuehren wollte. Es war ein kleiner Erfolg. Später hatte Brecht Schwierigkeiten mit Senator McCarthy und dem FBI und fand ein neues Asyl in der DDR. Ruth Fischer, die ehemalige Kommunistenführerin, landete auch in New York und arbeitete mit der CIA und dem FBI.

Hugo Urbahn vom Lenin-Bund lebte zurückgezogen in Schweden.

Im Exil und im Widerstand bemerkte man immer eine Art von Wehmut für die verlorene Heimat und konnte nie begreifen, wie das Land der Goethe, Schiller, Dürer, Beethoven, Brahms, Einstein und Kant zum Schlachthaus der Menschheit wurde. Lion Feuchtwanger glaubte, daß das Exil die Widerstandskämpfer stärker machte durch die neuen und schweren Erlebnisse.

Als der Tag kam, an dem Adolf Hitler Selbstmord in seinem Berliner unterirdischen Arbeitszimmer beging, waren die russischen und alliierten Truppen schon in der Hauptstadt.

Die Welt war von einem Monster befreit und man hörte in allen Ländern der Welt den Schrei: NIE WIEDER, NIE WIEDER. Es hatte den Klang eines ewigen AMEN.

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