Sergeant Waurich Das ist nun ein Dutzend Jahre her, da war er unser Sergeant. Wir lernten bei ihm: “Präsentiert das Gewehr!” Wenn einer umfiel, lachte er und spuckte vor ihm in den Sand. “Die Knie beugt!” war sein liebster Satz. Den schrie er gleich zweihundert mal. Da standen wir dann auf dem öden Platz und beugten die Knie wie die Goliaths und lernten den Haß pauschal. Und wer schon auf allen Vieren kroch, dem riß er die Jacke auf und brüllte: “Du Luder, du frierst ja noch!” Und weiter gings. Man machte noch in Jugend Ausverkauf. Er hat mich zum Spaß durch den Sand gehetzt und hinterher lauernd gefragt: “Wenn du nun meinen Revolver hätt’st - brächst du mich um, gleich hier und gleich jetzt?” Da hab’ ich ‘Ja’ gesagt! Wer ihn gekannt hat, vergißt ihn nie. Den legt man sich auf Eis! Er war ein Tier. Und er spie und schrie. Und Sergeant Waurich hieß das Vieh, damit es jeder weiß. Der Mann hat mir das Herz versaut. Das wird ihm nie verziehn. Es sticht und schmerzt und hämmert laut. Und wenn mir nachts vor’m Schlafen graut, dann denke ich an ihn. © Jesper Jensen. Publiceret med tilladelse af forfatteren. Genudgivet af Det danske Fredsakademi som dukumentation af fredssagens historie og udvikling. Redaktør: Holger Terp.